Ihren eigenen Aussagen zufolge haben die ehemaligen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy und José Maria Aznar nichts von der parallelen Kontoführung ihrer Partei gewusst.
Im Prozess um die schwarze Kasse in Spaniens konservativer Volkspartei PP in Henares bei Madrid haben zwei ehemalige Regierungschefs jegliche Verwicklung in den Skandal bestritten.
So erklärte der ehemalige Ministerpräsident Mariano Rajoy, er habe in seinen 40 Jahren als Mitglied der Partido Popular nie einen Parteichef oder ein Parteimitglied über die sogenannte Box B - die parallele Buchhaltung - sprechen hören. Rajoy war von 2011 bis 2018 spanischer Regierungschef.
Die "Box B" steht für die schwarze Kasse der PP, in die jahrzehntelang Gelder von Geschäftsleuten für die Parteispitze der Partido Popular geflossen sein sollen. Luis Barcenas, der Hauptangeklagte und ehemalige Schatzmeister der PP, hatte Mariano Rajoy beschuldigt, während dessen Regierungszeit Geld aus dieser schwarzen Kasse erhalten zu haben.
Auch Ex-Ministerpräsident José Maria Aznar bestritt in seiner Zeugenaussage per Video jegliche Kenntnis von paralleler Kontoführung.
Luis Barcenas war zuvor im sogenannten Fall "Gürtel" verurteilt worden. Seit Jahren versucht sich die Partei von den Korruptionsaffären zu distanzieren.