In Frankreich schlagen Chefs von Krankenhäusern, aber auch Pflegekräfte Alarm. Am Sonntagabend wurden 37.000 Neuinfektionen gemeldet.
In Frankreich warnen Ärztinnen, Ärzte sowie Pflegerinnen und Pfleger besonders im Großraum Paris vor einer noch schlimmeren Überlastung der Krankenhäuser in den kommenden Wochen.
Immer mehr Corona-Infektionen werden auch aus Schulen gemeldet. Jetzt wird die ganze Klasse nach Hause geschickt, wenn eine Schülerin oder ein Schüler sich angesteckt hat. Diese Regel gilt in den 19 am stärksten von der Pandemie betroffenen Regionen, in denen die Corona-Regeln verschärft wurden.
24 weitere Départements stehen unter verstärkter Beobachtung. Die Bewohnerinnen und Bewohner könnten sich bald ebenfalls nur noch im Umkreis von 10 Kilometern bewegen dürfen.
Am Sonntagabend wurden weitere 37.000 Neuinfektionen gemeldet.
Aktuell werden mehr als 4.700 Covid-19-Patientinnen und Patienten intensivmedizinisch betreut.
In einem offenen Brief sprechen Krankenhaus-Verantwortliche von einer Katastrophenlage. Weder an Covid-19-Erkrankte noch andere Patientinnen und Patienten könnten aureichend behandelt werden, wenn die Zahlen in der Dritten Welle in den kommenden Wochen weiter steigen. "Wir werden gezwungen sein, die Patienten auszuwählen", schreiben die Mediziner.
Krankenhaus-Beschäftigte fordern echten Lockdown für alle
Viele Beschäftigte in den Krankenhäusern meinen, dass die aktuellen Maßnahmen in der Dritten Welle nicht ausreichen.
Eine Krankenschwester in Neuilly bei Paris sagt: "Die Lockdowns nur in einigen Regionen sind nicht genug. Das ist der Suizid des Gesundheitssystems." Und ihre Kollegin meint: "Wir haben im Moment viele Varianten, und es kommen neue dazu. Wir hier haben den Eindruck, dass ein strenger Lockdown für alle notwendig ist."
Präsident Emmanuel Maccorn erklärte, im Moment sei noch nichts entschieden. Die Regierung beobachte die Wirksamkeit der bisher getroffenen Maßnahmen.