Millionenstrafe für lebensgefährliche Appetitzügler

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Von su mit dpa
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Im Strafprozess um die Schlankmacher-Pille "Mediator" in Frankreich ist der Pharmahersteller Servier zu 2,7 Millionen Euro Geldstrafe verurteilt worden. Die Pillen könnten allein in Frankreich den Tod von mindestens 500 Patienten verursacht haben.

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Im Strafprozess um die gefährliche Schlankmacher-Pille "Mediator" in Frankreich ist der Pharmahersteller Servier zu einer Geldstrafe in Millionenhöhe verurteilt worden. Der Hersteller wurde in Paris der schweren Täuschung sowie fahrlässiger Körperverletzung und Tötung für schuldig befunden und soll 2,7 Millionen Euro zahlen, so das Urteil.

Die Staatsanwaltschaft hatte eine deutlich höhere Strafe gefordert. Einehemaliger Topmanager

des Herstellers wurde zu vier Jahren Gefängnis auf Bewährung verurteilt. Fällig werden außerdem knapp 160 Millionen Euro Entschädigung an die Opfer.

Die Pillen von Servier könnten allein in Frankreich den Tod von mindestens 500 Patienten verursacht haben – so eine Studie der Aufsichtsbehörde für Medikamenten-Sicherheit. Das Mittel soll unter anderem Herz- und Kreislaufschäden hervorgerufen haben.

Das Medikament ist seit Jahren in Frankreich nicht mehr auf dem Markt und wurde Deutschland nicht verkauft. Servier hatte Mediator Mitte der 70er-Jahre als Diabetes-Medikament auf den Markt gebracht. Es wurde aber auch häufig Übergewichtigen als Appetitzügler verschrieben.

Auch die nationale Agentur für Arzneimittelsicherheit ist zu einer Geldstrafe von 300 000 Euro verurteilt worden.

su mit dpa

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