Geschlechtergerechtigkeit: 35 Jahre verloren - allein wegen Corona

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Von Oleksandra Vakulina
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GenderGap-Studie des WEF: Weltweit würden noch 135 Jahre vergehen, bis die Lücke geschlossen ist. Die Corona-Pandemie hat den Index um 35 Jahre zurückgeworfen.

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Laut dem jüngsten Gender-Gap-Bericht des Weltwirtschaftsforums zum geschlechtsspezifischen Lohngefälle muss eine weitere Generation von Frauen auf gleiche Entlohnung warten. Weltweit würden noch 135 Jahre vergehen, bis die Lücke geschlossen ist. Die Corona-Pandemie hat den Index um 35 Jahre zurückgeworfen.

Die Hauptaussage der Studie ist, dass sich die Pandemie auf die Erwerbsbeteiligung von Frauen ausgewirkt hat und dass es gleichzeitig - unabhängig von der Pandemie – einen Abwärtstrend bei Anstrengungen gegeben hat, die Stellung von Frauen politisch zu stärken - und das insbesondere in einigen der größten Volkswirtschaften. Deshalb ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um über die Gleichstellung der Geschlechter nachzudenken, gerade, wenn wir die wirtschaftliche Erholung vor Augen haben... es gibt ja auch keine halbe Erholung.
Saadia Zahidi
Managing Director, Weltwirtschaftsforum WEF

Die Gender Gap Studie spricht von "intelligenten Instrumenten", mit denen Schritte in Richtung Geschlechtergerechtigkeit unterstützt werden können.

Erstens - die Pflegewirtschaft und Pflegeinfrastruktur. Wenn wir in diesem Bereich nicht die richtigen Lösungen für Kinderbetreuung und die Pflege älterer Menschen anbieten, werden wir weiterhin dieses Gefälle zwischen den Geschlechtern sehen. Denn unsere Gesellschaft ist immer noch von Frauen abhängig, die das kostenlos tun.

Zweitens: die Umschulungsrevolution. Die Aufgaben der Zukunft werden eine massive Umschulung und Neuqualifizierung von Beschäftigten erfordern.

Drittens: Vielfalt in der Führung. Wenn wir aus dieser Krise herauskommen wollen, müssen wir kreativ sein, und das heißt, ja, es kann Quoten geben, ja, es kann Ziele geben, und es kann sehr intelligente Quoten und Ziele geben. Wir können zum Beispiel sicherstellen, wenn Unternehmen, wenn die Wirtschaft im nächsten Jahr wieder in Schwung kommt und hoffentlich viele Menschen einstellen, dass diese Einstellungen dann auch geschlechtergerecht sind.
Saadia Zahidi
Managing Director, Weltwirtschaftsforum WEF
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