Putschversuch in Jordanien? Prinz angeblich unter Hausarrest

Putschversuch in Jordanien? Prinz angeblich unter Hausarrest
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Von Euronews mit dpa
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In Jordanien hat das Militär ranghohe Persönlichkeiten aus dem Umfeld der Königsfamilie festgenommen. Prinz Hamsa behauptet, unter Hausarrest zu stehen.

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Ein Halbbruder des jordanischen Königs Abdullah II steht nach eigenen Angaben unter Hausarrest. Prinz Hamsa hat sich mit einer Videobotschaft an die Öffentlichkeit gewandt, die er mit Hilfe seines Anwalts an den Nachrichentensender BBC geschickt hatte.

Darin heißt es, der Militärchef des Landes habe ihm mitgeteilt, er dürfe das Haus nicht verlassen, mit niemandem kommunizieren und keine Person treffen. Laut Hamsa wurden sämtliche Telefon- und Internetverbindungen gekappt.

Laut Medienberichten sollen gleichzeit etwa 20 ranghohe Persönlichkeiten aus dem Umfeld der Königsfamilie wegen eines möglichen Putschversuchs gegen König Abdullah festgenommen worden sein.

Die jordanische Staatsagentur Petra meldet, zwei hochrangige Männer und weitere Verdächtige seien "aus Sicherheitsgründen" festgenommen worden. Es handle sich um Bassim Auadalla, ehemaliger Vorsitzender des Königlichen Gerichts, und Hassan bin Said, Mitglied der Königsfamilie.

Militär dementiert den Hausarrest von Prinz Hamsa

Das Militär habe dementiert, dass der Prinz unter Hausarrest stehe. Hamsa, dem 2004 der Titel "Kronprinz" entzogen worden war, sei lediglich gebeten worden, Aktivitäten zu beenden, die Jordaniens Sicherheit und Stabilität gefährden würden.

Offenbar wurde auch Prinz Hamsas Büroleiter Jassir Madschali festgenommen. Seine Nichte Basma schrieb auf Twitter, dass Madschali nach einer Razzia an einen unbekannten Ort gebracht worden sei.

Der Sprecher des US-Außenministeriums schreibt auf Twitter, Washington beobachte die Lage in Jordanien sehr aufmerksam. König Abdullah habe die volle Unterstützung der USA.

Auch Marokko stellt sich hinter Abdullah von Jordanien.

Die Stabilität in Jordanien und der Status des Königs sind seit langem ein Grund zur Sorge, insbesondere während der Trump-Regierung, die Israel in beispielloser Weise unterstützte und versuchte, die Palästinenser zu isolieren, unter anderem durch die Kürzung der Mittel für palästinensische Flüchtlinge.

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