IWF will Extra-Steuer für Reiche, die in der Coronakrise gut verdienen

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Von Euronews mit afp, dpa
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Eine temporäre Steuer würde helfen, soziale Ungleichheiten zu reduzieren, die durch die Coronakrise verschärft wurden, sagt der Internationale Währungsfonds.

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Der Internationale Währungsfond (IWF) schlägt vor, dass Gutverdiener und Unternehmen, die in der Corona-Krise viel Geld verdient haben, für einen bestimmten Zeitraum eine zusätzliche Steuer zahlen sollten - aus Solidarität mit denjenigen, die von der Pandemie stärker betroffen sind.

Eine temporäre Steuer würde helfen, soziale Ungleichheiten zu reduzieren, die durch die Wirtschafts- und Gesundheitskrise des vergangenen Jahres verschärft wurden, sagte der Fonds in seinem halbjährlichen Fiskalmonitor am Mittwoch.

Eine solche Maßnahme würde den am schlimmsten Betroffenen signalisieren, dass der Kampf gegen Covid-19 eine kollektive Aufgabe innerhalb der Gesellschaft ist. 

Impfung ist wahrscheinlich das Projekt mit der höchsten Rendite jemals

Außerdem appellierte der IWF an die Länder, in die Produktion und Verteilung von Covid-19-Impfungen zu investieren. Das kostet zwar Milliarden, kurbelt aber auch die Wachstumsaussichten an, um die Steuereinnahmen allein in den fortgeschrittenen Ländern bis 2025 um eine Billion Dollar zu erhöhen, schätzt der IWF.

Vitor Gaspar, IWf-Chef für Steuerthemen: "Wenn die Impfung weiter beschleunigt werden und alle erreichen, wären die gesundheitlichen, sozialen, wirtschaftlichen und finanziellen Vorteile enorm. Die Impfung ist wahrscheinlich das globale Investitionsprojekt mit der höchsten Rendite, die es je gegeben habe."

Globale Steuerreform im Juli - Olaf Scholz ist zuversichtlich

Die führenden Wirtschaftsnationen wollen sich bis Ende Juli auf eine weltweite Steuerreform einigen. Internationale Konzerne müssen sich dann auf höhere Steuern einstellen. Es geht vor allem  um eine globale Mindeststeuer für international tätige Konzerne und eine Digitalsteuer für Internet-Riesen wie Amazon.

Er sei "so zuversichtlich wie schon lange nicht", dass das auch gelinge, sagte Finanzminister Olaf Scholz (SPD) am Mittwoch nach Beratungen der Finanzminister der G20-Gruppe der führenden Industrie- und Schwellenländer am Mittwoch. 

Die Finanzminister der G20 verständigten sich zudem auf eine weitere Unterstützung besonders armer Länder in der Corona-Pandemie.

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