Myanmars Botschafter ausgesperrt: Zutritt zu Botschaft in London verwehrt

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Von Julika Herzog mit dpa, AP
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Myanmars Botschafter in Großbritannien, ein erklärter Gegner der Militärjunta in seinem Land, ist von seiner eigenen Botschaft in London ausgesperrt worden.

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Myanmars Botschafter in Großbritannien, ein erklärter Gegner der Militärjunta in seinem Land, ist von seiner eigenen Botschaft in London ausgesperrt worden. Kyaw Zwar Minn sei der Zutritt zu dem Gebäude im Zentrum der britischen Hauptstadt verwehrt worden, der Militärattaché habe ihm gesagt, er sei nicht länger der Vertreter des Landes. 

Er hatte zuvor die Freilassung der entmachteten Regierungschefin Aung San Suu Kyi gefordert. Die 75-Jährige sitzt im Hausarrest. Kyaw Zwar Minn hatte sich im März Berichten zufolge als Gegner desMilitärputsches in dem südostasiatischen Land positioniert.

Dem «Telegraph» sagte Kyaw Zwar Minn demzufolge: «Sie sagten, sie hätten eine Anweisung aus der Hauptstadt erhalten, deshalb würden sie mich nicht reinlassen.» «Dies ist Großbritannien, wie sind nicht Myanmar.» Die britische Regierung werde das nicht zulassen. Das sei ein «Putsch» des «myanmarischen Militärs». 

Laut Metropolitan Police in London versammelten sich vor der Botschaft Menschen, um ihren Protest gegen die Aussperrung des Botschafters kundzutun.

Die Proteste in Myanmar dauern unterdessen an. Demonstranten in Yangon haben eine chinesische Flagge verbrannt: viele glauben, dass Peking das Militärregime wirtschaftlich und politisch unterstützt.

In Myanmar gehen landesweit seit Wochen zahlreiche Menschen auf die Straße, um gegen den Putsch der Generäle Anfang Februar zu protestieren. Nach Schätzungen sind seit dem Umsturz mehr als 580 Menschen ums Leben gekommen, 2750 sitzen derzeit in Haft. Es wird befürchtet, dass die Zahl der Opfer sehr viel höher sein könnte.

Das Militär hatte nach dem Putsch vom 1. Februar im früheren Birma Regierungschefin Aung San Suu Kyi in Gewahrsam genommen und einen einjährigen Ausnahmezustand verhängt.

Die Demonstranten fordern die Rückkehr zu demokratischen Reformen und die Wiedereinsetzung von Suu Kyis ziviler Regierung.

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