CDU-Spitze in der K-Frage für Armin Laschet - gibt Söder jetzt auf?

Armin Laschet
Armin Laschet Copyright Michael Kappeler/(c) Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
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Das CDU-Präsidium hat sich mit breiter Mehrheit hinter eine Kanzlerkandidatur von Parteichef Armin Laschet gestellt.

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Das CDU-Präsidium hat sich mit breiter Mehrheit hinter eine Kanzlerkandidatur von Parteichef Armin Laschet gestellt. Das bestätigte der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier nach einer Sitzung des Präsidiums. Man habe aber keinen Beschluss gefasst - dies sei auch nicht geplant gewesen.

Bei der Klausurtagung des Vorstands der CDU/CSU-Bundestagsfraktion am Wochenende hatten sowohl CDU-Chef Armin Laschet als auch CSU-Chef Markus Söder erklärt, dass sie bereit sind, als Kanzlerkandidat der Union in den Bundestagswahlkampf zu ziehen.

Eine "Empfehlung" der CDU-Gremien, wie jetzt geschehen, gilt in Unionskreisen als eine entscheidende Weichenstellung. Außerdem hatte Söder im Vorfeld gesagt, er wolle nur dann kandidieren wenn die CDU bereit sei, ihn zu unterstützen. Andernfalls würde er davon "ohne Groll" Abstand nehmen und in Bayern bleiben. Gibt er jetzt auf? Am späten Montagnachmittag will sich Söder in einer Pressekonferenz an die Öffentlichkeit richten.

Armin Laschet sprach nach der Entscheidung des CDU-Präsidiums auf einer Pressekonferenz und bekräftige sein Engagement. Er wolle "ein soziales Deutschland" und sein "Amtsverständnis sei ein europäisches", so Laschet.

Sehen Sie hier die Pressekonferenz mit Armin Laschet in voller Länge:

Ein primäres Ziel sei es, nach der Pandemie wieder zu wirtschaftlicher Stärke zu kommen, sagte Laschet. Aber dabei würden es unsere europäischen Nachbarn und ärmere Länder auf der Welt noch schwerer haben als wir, wir würden deshalb vor neuen Spannungen innerhalb der EU und auch geopolitischen Spannungen weltweit stehen.

"Deshalb brauchen wir ein europäisches Deutschland", sagte Laschet. Lösungen könnten nur multilateral gefunden werden. Sein Amtsverständnis ist ein europäisches. Und das sei ein fundamentaler Unterschied zur AfD, die am Sonntag ihr Wahlprogramm mit einer klaren Abkehr von Europa vorgestellt hatten.

CDU-Chef Armin Laschet fordert eine zügige Entscheidung in der Kanzlerkandidatenfrage. "Eines war heute erkennbar. Alle wollen eine schnelle Entscheidung", sagte Laschet auf der Pressekonferenz im Anschluss an die Gremiensitzung.

Für Söder wird es schwieriger, aber er hat seine Fans

Es sei noch nicht der Tag der Entscheidung, sagte CSU-Chef Markus Söder auf der Pressekonferenz nach der CSU-Präsidiumssitzung in München. Die Entscheidung über die Kanzlerkandidatur der Union solle nach seinem Willen erst Ende der Woche getroffen werden. 

Söder verwies auf Umfragewerte sowohl für die Union als auch für ihn selbst. Man könne sich nicht abkoppeln von der Mehrheit der Bevölkerung. "Personen spielen nun mal eine zentrale Rolle", sagte Söder. Dass Personen die Parteien mitziehen und nicht umgekehrt habe man zuletzt bei Landtagswahlen gesehen.

Sehen Sie hier die Pressekonferenz mit Markus Söder in voller Länge:

Während der CSU-Präsidiumskonferenz hat sich die Parteispitze nach Teilnehmerangaben einmütig für Parteichef Markus Söder als Kanzlerkandidaten der Union ausgesprochen. Man könne die CDU nur noch einmal auffordern, in sich zu gehen, wer der Stärkste sei. Es habe bislang keinen Laschet-Effekt gegeben, so Bayerns Finanzminister Albert Füracker.

In der ARD hatte Söder am Sonntag gesagt, dass die Situation der Union fünf Monate vor der Wahl "schon ernst" sei. Er sehe die Gefahr einer Wechselstimmung im Land, deshalb müsse die Union ein "modernes Programm" aufstellen, so Söder. Ein "weiter wie bisher" wäre nicht mehr möglich.

Am Montag hatte die CDU in Berlin erklärt, dass sie Söder als Kanzlerkandidaten favorisiere. Er sei der zupackende, erfolgreiche Krisenmanager, der Deutschland aus der Pandemie führen und das Land zukunftsfest machen könne, so der CDU-Landesvorsitzende Kai Wegner.  

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