"Zutiefst besorgniserregend" - Nato-Kritik an russischem Truppenaufmarsch

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg empfing im Brüsseler Hauptquartier den ukrainischen Außenminister
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg empfing im Brüsseler Hauptquartier den ukrainischen Außenminister Copyright AP Photo/Francisco Seco, Pool
Von Euronews mit dpa
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Russland habe in den vergangenen Wochen Tausende gefechtsbereite Soldaten verlegt, erklärte die Nato. Die Konzentration der Streitkräfte sei "ungerechtfertigt, ungeklärt und zutiefst beunruhigend".

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Im Konflikt um russische Truppenbewegungen an der Grenze zur Ukraine bleiben die diplomatischen Fronten verhärtet.

Der Kreml warf Nato-Staaten vor, die Ukraine durch Waffenlieferungen zu einem Pulverfass zu machen. Die Nato kritisiert, Russland schüre mit dem Truppenaufmarsch Spannungen.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg ging nach einer Unterredung mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba ins Detail: "Russlands beträchtliche militärische Aufrüstung ist nicht gerechtfertigt, unerklärt und zutiefst besorgniserregend. Russland muss diese militärische Aufrüstung in und um die Ukraine beenden, seine Provokationen einstellen und sofort deeskalieren."

Dmytro Kuleba stelte klar: "Die Ukraine will keinen Krieg. Wir planen weder eine Offensive noch eine Eskalation. Die Ukraine bedient sich diplomatischer und politischer Mittel zur Beilegung des Konflikts."

"Ich habe immer noch das Sagen"

Die moskautreuen Separatisten in der Ostukraine fordern Autonomierechte für die Regionen Luhansk und Donezk. Sonst wollen sie sich Russland anschließen.

Bruno Lete arbeitet als Analyst für Veteidigungsfragen für die US-Stiftung German Marshall Fund in Brüssel: "Ich glaube, dass dieser Aufmarsch, den wir gerade an der Grenze sehen, wirklich ein Weg für Putin ist, seine Muskeln zu zeigen und deutlich zu machen: Ich habe immer noch das Sagen, ich bin immer noch an der Macht und Russland kann westliche Interessen genau dort in der Ukraine verletzen."

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj buhlt bislang vergeblich um eine aktivere Rolle der Nato in dem Konflikt. Er hat nach eigenen Angaben versucht, den russischen Präsidenten Wladimir Putin telefonisch zu erreichen. Der Kreml bestreitet den Kontaktversuch. Die eigenen Truppenbewegungen in dem Konfliktgebiet bezeichnet Kiew als Verteidigungsvorbereitungen.

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