6 Titel und 1 Ansage: Wie geht's weiter mit Hansi Flick und FC Bayern?

Hansi Flick beim Spiel der Bayern gegen Wolfsburg
Hansi Flick beim Spiel der Bayern gegen Wolfsburg Copyright Michael Sohn/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
Von Euronews mit SZ, FAZ, Kicker
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Pressestimmen zur Entscheidung von Hansi Flick, den FC Bayern verlassen zu wollen.

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"Ich habe nur den Wunsch geäußert, ich weiß auch, dass ich einen Vertrag habe ." Das sagte Bayern-Coach Hansi Flick an diesem Samstag, nachdem er angekündigt hatte, dass er seinen Trainerhjob beim Bundesliga-Tabellen-Ersten zum Ende der Saison verlassen will. Flicks Vertrag in München geht bis 2023.

Doch der Bayern-Trainer - der seinem Klub zuletzt sechs Titel gesichert hat - war schon länger als Nachfolger von Jogi Löw als Coach der deutschen Nationalmannschaft im Gespräch. Ob sich die Bayern-Chefs dagegen sperren können? Flick beteuerte, er habe noch keine Gespräche mit dem DFB über die Löw-Nachfolge geführt. Hintergrund seiner Entscheidung war wohl auch das seit Monaten konstatierte Zerwürfnis mit Sportvorstand Hasan Salihamidzic.

Kapitän Manuel Neuer sprach von einem emotionalen Moment für die Spieler.

Einige wollen auch Tränen in den Augen von Hansi Flick gesehen haben, als Alaba ihn nach dem Match gegen Wolfsburg umarmt.

Die Süddeutsche Zeitung schreibt: "Es gibt Funktionäre (und vor allem Spieler) beim FC Bayern, die Flick wohl gern halten würden. Nur andererseits: Wer würde Flick jetzt noch die Ausgangstür versperren, sprich: auf Vertragstreue bestehen wollen? "Wenn einer sagt, dass er geht, ist er längst gegangen", lautet das berühmte Adagio des Schriftstellers Julio Cortázar. Und so kann man die Ära, die Flick zum Trainer mit der reichsten Lorbeerernte der Bayern-Geschichte machte, als quasi beendet ansehen. Flick, der Ende 2019 Niko Kovac beerbte und dann beispiellose sechs Titel gewann, ist am Samstag endgültig zu Bayerns "Soon to be ex" mutiert."

Die FAZ sieht ein großes Problem beim FC Bayern, im Kommentar heißt es: "Auf der einen Seite stehen Salihamidžić und der noch immer einflussreiche Hoeneß. Sie vertreten den alten Ansatz: wenig Mitsprache für den Trainer. Auf der anderen Seite stehen Flick und der scheidende Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge. Sie vertreten den neuen Ansatz, der mehr Mitsprache vorsieht. Es gibt für beide Ansätze gute Argumente. So ist das aber beim FC Bayern: Am Ende setzt sich meistens die Gruppe mit Hoeneß durch."

Der Kicker-Chefreporter spricht von einer "logischen Entscheidung": "Für Flick und den FC Bayern geht es nun darum, die Schrammen, die die vergangenen Monate und vor allem Wochen für beide Parteien verursachten, nicht zu einem Totalschaden werden zu lassen. Salihamidzic ist im öffentlichen Urteil schwer unten durch, wie die Werte einer kicker-Umfrage von rund 93:7 Prozent pro Flick und gegen ihn zeigen - sehr repräsentativ bei knapp 320.000 Teilnehmern. Seine Beziehung zu Flick war das Hauptproblem. Es wurde früh erkannt, aber nie gelöst. In Aufsichtsrat und Präsidium des deutschen Vorzeigeklubs werden einige direkte Fragen gestellt und beantwortet werden müssen. Die jüngste, strahlende Erfolgsperiode ist überschattet."

Auf Twitter wird die Nachricht nicht nur auf Deutsch kommentiert.

An diesem Samstag hat Hansi Flick mit den Bayern in Wolfsburg übrigens 3:2 gewonnen.

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