Merkel: Keine Sonderbehandlung für Wirecard

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Von Andrea Büring mit dpa
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Nach Finanzminister Scholz musste am Freitag Kanzlerin Merkel im Untersuchungsausschuss des Bundestags in Sachen Wirecard Rede und Antwort stehen.

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Es ist der größte Bilanzskandal der deutschen Nachkriegsgeschichte: die Pleite des DAX-Konzerns Wirecard. Welche Rolle Bundeskanzlerin Angela Merkel in dem Skandal spielte, war an diesem Freitag Thema im Untersuchungsausschuss des Bundestags. Merkel verteidigte ihr Engagement für den Konzern bei einer China-Reise 2019.

Euronews-Korrespondentin Kate Brady in Berlin:

Obwohl es damals schon kritische Medienberichte über Wirecard gab, habe es keinen Anlass gegeben, sagte die Kanzlerin im Untersuchungsausschuss, von schwerwiegenden Unregelmäßigkeiten bei Wirecard auszugehen. Merkel betonte auch, dass Wirecard bei der China-Reise 2019 keine Sonderbehandlung genossen hat.

Ein pikantes Detail: Die Ehefrau des wirtschaftspolitischen Beraters der Bundeskanzlerin, Lars-Hendrik Röller, hatte für Wirecard in China offenbar Kontakte zu Unternehmen in die Wege geleitet.

Pleite und systematischer Betrug?

Der Finanzdienstleister hatte im letzten Sommer nach einem Bilanzloch von 1,9 Milliarden Euro Insolvenz angemeldet. Die Staatsanwaltschaft geht von systematischen Betrug aus. Mehrere Ex-Vorstände von Wirecard sitzen in Untersuchungshaft oder sind untergetaucht.

Bafin: zu lasche Kontrollen?

Unter Erklärungsdruck ist auch Bundesfinanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz. Im Untersuchungsausschuss wies er am Donnerstag jede Mitverantwortung von sich. Allerdings ist Scholz' Ministerium für die Finanzaufsicht Bafin zuständig, die frühzeitig Unregelmäßigkeiten bei Wirecard hätte aufdecken können.

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