Covid-19 in Lateinamerika: Geht es Bolsonaro an den Kragen?

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Copyright Andre Penner/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Evelyn LaverickEuronews mit AP, AFP
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Eine Kommission untersucht die Fehlleistungen des Präsidenten von Brasilien in der Coronakrise, in Argentinien sind viele auf Suppenküchen angewiesen - doch Chile liegt beim Impfen vorn.

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In Brasilien steht jetzt der Präsident unter Druck: Jair Bolsonaro hatte allen gesagt sie sollten aufhören, über das Coronavirus zu jammern. Der Staatschef muss sich rechtfertigen, weil er nicht schnell genug Impfstoffe besorgt und statt dessen auf nicht wissenschaftlich geprüfte Medikamente gesetzt hatte. Die traurige Bilanz: mehr als 400.000 Brasilianerinnen und Brasilianer sind an Covid-19 verstorben.

Einige Beobachter meinen, die im Senat eingeleitete Untersuchung könnte Bolosonaro die Wiederwahl kosten.

Randolfe Rodrígues, der Vizepräsident der parlamentarischen Untersuchungskommission des Senats, sagt: "Diese Kommission, das möchte ich allen versichern, ist weder für die Regierung noch für die Oppositio. Diese Kommission muss nach den Fakten suchen, die zu uns in eine Situation geführt haben, die unstrittig ist: Wir sind weltweit das Land mit den zweitmeisten Corona-Toten."

Bolsonaro weist weiterhin jede Kritik zurück und erklärt: "Ich bin nicht besorgt über die Untersuchung."

Arbeitslose stehen Schlange vor Suppenküchen in Argentinien

In Argentinien leiden die Menschen nicht nur an der Pandemie, sondern auch durch den Lockdown.

Viele haben keinen Job und kein Essen. Viele Familien und auch Einzelpersonen stehen vor Suppenküchen Schlange - auch in La Matanza bei Buenos Aires. Daisy García hat vor der Pandemie für etwa 80 Menschen täglich gekocht - inzwischen kommen etwa 1.000 Bedürftige.

Valeria Jara (27) ist eigentlich Verkäuferin, sie versucht, auch das Positive zu sehen: "Gott sei Dank habe ich meine Wohnung, denn jetzt, in diesem Moment, weiß ich nicht, wie ich eine Miete bezahlen sollte, mit dem Virus ist es unmöglich, einen Job zu finden."

Chile liegt bei den Impfungen vorn

Chile liegt bei den Impfungen weltweit auf einem der vorderen Plätze. Bei fast 19 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern waren bis Mitte April 12 Millionen Vakzin-Dosen verimpft worden. Ein Teil der Geimpften hat aber den chinesischen Impfstoff CoronaVac bekommen, der laut Expert:innen in Chile erst nach der zweiten Dosis wirksam ist.

Jetzt werden Schwangere ab der 16. Wochen geimpft - wenn sie einer Risikogruppe angehören. Ihnen wird das Vakzin von BioNTech/Pfizer angeboten.

Journalist • Kirsten Ripper

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