Experten kritisieren WHO: Pandemie hätte vermieden werden können

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Die Weltgesundheitsorganisation hat eine Kommission damit beauftragt, den Umgang mit der Corona-Pandemie zu bewerten. Die Kritik ist vernichtend.

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Die Corona-Pandemie hätte vermieden werden können. Zu diesem Schluss kommt eine unabhängige ExpertInnenkommission, die von der Weltgesundheitsorganisation beauftragt wurde. Sie wirft der WHO in einem Bericht vor, zu spät reagiert zu haben. Die Organisation rief am 30. Januar die Notlage aus, die höchstmögliche Alarmstufe. Zwischen dem Bekanntwerden eines Clusters in China Mitte Dezember 2019 und dieser Erklärung sei jedoch zu viel Zeit vergangen. 

Kommissions-Mitglied Michel Kazatchkine: "Es ist offensichtlich, dass es in China und bei der WHO Verspätungen und Zögerlichkeit gab. Der Grund für einige dieser Verspätungen ist die schwerfällige Bürokratie bei den sogenannten Internationalen Gesundheitsregularien."

Kommission: WHO muss unabhängiger werden

Die Kommission empfiehlt eine Stärkung der Unabhängigkeit der WHO. Es müsse eine Garantie dafür geben, dass diese auch ohne die Zustimmung der Mitgliedsstaaten Ausbrüche in Ländern vor Ort untersuchen und Informationen veröffentlichen könne. Es hätte nicht zum heutigen Ausmaß kommen müssen, so die ehemalige liberianische Regierungschefin Ellen Sirleaf, Co-Vorsitzende der Kommission. Die WHO habe zu wenig Macht und sei unterfinanziert. Sie müsse finanziell und politisch unabhängig werden. Die Zweckbindung der Mittel solle aufgehoben und die Amtszeit des Führungspersonals wie zum Beispiel des Generaldirektors auf eine Amtszeit begrenzt werden.

Für die bessere Bekämpfung der Pandemie empfehlen die ExpertInnen vor allem, reiche Länder stärker in die Pflicht zu nehmen. Sie sollen unter anderem bis September eine Milliarde Impfdosen für 92 ärmere Länder zur Verfügung stellen. Zudem sollen Pharmafirmen freiwillig mehr Lizenzen zur Impfstoffherstellung vergeben.

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