WHO beklagt ungerechte Verteilung: "Wir brauchen die Impfdosen jetzt"

Anstehen fürs Impfen mit AstraZeneca bei München
Anstehen fürs Impfen mit AstraZeneca bei München Copyright Matthias Schrader/Copyright 2019 The Associated Press. All rights reserved
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Von Evelyn Laverick mit AP, AFP
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Die WHO beklagt die ungerechte Verteilung der Impfstoffe und verlangt mehr Dosen für das Programm COVAX.

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In Deutschland ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus zuletzt stark gesunken. An diesem Dienstag verzeichnet das Robert Koch-Institut 4.209 Neuinfektionen mit dem Coronavirus sowie 221 Todesfälle durch Covid-19. Die 7-Tage-Inzidenz liegt an diesem 18. Mai 2021 bei 79 pro 100.000.

Am 7. Juni entfällt die Impfpriorisierung - wie Gesundheitsminister Jens Spahn angekündigt hat. In den nächsten Wochen und bis in den Sommer hinein werde jeder Erwachsene ein Impfangebot bekommen.

Doch weiterhin mangelt es vielerorts an Impfstoffen.

Vor den Impfzentren, in denen sich - wie in Bayern - alle mit AstraZeneca impfen lassen können, gibt es weiterhin lange Schlangen. In vielen Hausarztpraxen gibt es nicht genug Impfstoff-Dosen - im Vergleich zur Nachfrage der Patientinnen und Patienten.

WHO: "Wir brauchen die Impfdosen für COVAX jetzt"

Die Weltgesundheitsorganisation beklagt weiterhin einen extremen Mangel an Vakzinen für das Austauschprogramm COVAX, das eine gerechte Verteilung weltweit sichern sollte.

Bis Ende Juni werden laut WHO 190 Millionen Dosen benötigt.

Tedros Adhanom Ghebreyesus, der WHO-Generaldirektor erklärte in Genf:

"Pfizer hat sich verpflichtet, in diesem Jahr 40 Millionen Impfdosen mit COVAX zu liefern, aber der Großteil davon kommt erst in der zweiten Hälfte des Jahres 2021. Wir brauchen die Dosen jetzt und ich fordere sie auf, die Lieferungen so schnell wie möglich vorzuziehen."

Kaum Impfungen in der Ukraine

Die Ukraine tut sich schwer Impfungen zu bekommen. Nur 8300 Menschen haben ihre zweite Impfung erhalten - in einem Land mit 42 Millionen Einwohnern. Auch wirtschaftliche Probleme und politische Machtkämpfe stecken laut Beobachtern hinter dem Problem.

Lotta Sylwander von UNICEF sagt: "Die Konkurrenz auf dem Weltmarkt für Impfstoffe hat es der Ukraine wirklich schwer gemacht, ihr Impfprogramm auszuweiten."

Britische Pubs wieder geöffnet, aber weiter Sorge vor indischer Mutante

Es ist Partyzeit in Großbritannien, denn durch die Lockerungen ist es sogar wieder erlaubt, in Pubs etwas zu trinken.

Aber der britische Gesundheitsminister ist besorgt über die Ausbreitung der neuen hochansteckenden Variante, die zuerst in Indien entdeckt wurde.

Matt Hancock äußerte sich im Parlament dazu: "Es gibt jetzt 86 lokale Behörden, die fünf oder mehr Fälle der Variante registriert haben. Sorgen bereitet uns auch die Lage in Bedford, wo wir die Tests verstärken."

Laut laborbasierten Studien in den USA ist die Wirksamkeit der Impfstoffe von Pfizer und Moderna bei der indischen Mutante kaum reduziert.

Journalist • Kirsten Ripper

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