WHO: "Nicht blenden lassen, Pandemie ist noch lange nicht vorbei"

WHO: "Nicht blenden lassen, Pandemie ist noch lange nicht vorbei"
Copyright AP Photo
Copyright AP Photo
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Europa rüstet sich für den Tourismus. aber die WHO warnt: "Impfstoffe mögen ein Licht am Ende des Tunnels sein, aber wir dürfen uns von diesem Licht nicht blenden lassen."

WERBUNG

Der Anstieg der Impfraten in Europa stimmt optimistisch. Viele Länder fahren ihre Impfkampagnen hoch und nicht erst seit der Einigung auf den EU-weiten "grünen Pass" laufen die Vorbereitungen in den Touristenorten auf Hochtouren.

Besonders die südlichen EU-Staaten, die Touristinnen und Touristen empfangen wollen, hatten auf eine rasche Lösung gedrängt. Am Donnerstag hatten sich die 27 EU-Staaten auf ein gemeinsames Zertifikat für Covid-19-Impfnachweise und Tests verständigt.

Die WHO rät allerdings weiter zur Vorsicht. Obwohl auch die neuen Virusvarianten mit den Impfstoffen wirksam bekämpft werden können, ist die Pandemie noch lange nicht vorbei.

Internationale Reisen überdenken oder vermeiden

Alle Covid-19-Virusvarianten können auf die gleiche Weise kontrolliert werden, nämlich mit Maßnahmen der öffentlichen Gesundheit und der Gesellschaft, sagte der Europa-Direktor der WHO, Dr. Hans Kluge. "Und dass alle bisher aufgetretenen Covid-19-Virusvarianten auf die verfügbaren, zugelassenen Impfstoffe ansprechen."

"Wir müssen weiterhin vorsichtig sein und internationale Reisen überdenken oder vermeiden. Impfstoffe mögen ein Licht am Ende des Tunnels sein, aber wir dürfen uns von diesem Licht nicht blenden lassen", so Dr. Hans Kluge.

Italien und Großbritannien

In der Stadt Pordenone im Nordosten Italiens hat selbst ein privates Unternehmen eine Impfstelle eingerichtet. Immer mehr Unternehmen beginnen, ihren Mitarbeitern ein Impfangebot zu machen.

In Italien wurden bis Donnerstag fast 29 Millionen Dosen verimpft, 9,2 Millionen Menschen haben zwei Impfdosen erhalten. In der Woche vom 12. bis 18. Mai sind die Einweisungen in Italiens Intensivstationen um 55 Prozent gesunken, in den letzten sechs Wochen ist die Zahl der ins Krankenhaus eingelieferten Covid-19-Patient:innen um 61 Prozent zurückgegangen.

In Großbritannien ist das erste Mal seit Ausbruch des Coronavirus ein Kreuzfahrtschiff in See gestochen. Die MSC Virtuosa ist das drittgrößte Kreuzfahrtschiff Europas. Von Southampton aus ist es zu einer viertägigen Kreuzfahrt im Ärmelkanal ausgelaufen. An Bord sind rund 1.000 Passagiere.

Experiment auf Feiermeile "Sin Street" in Sitges

In Europa werden vielerorts Konzepte für die Öffnung des Tourismus getestet. In Sitges nahe Barcelona haben 400 Personen an einem Experiment des katalanischen Gesundheits- und Innenministeriums teilgenommen, als Pilotversuch zur Wiedereröffnung von Bars und Nachtclubs.

Die Teilnehmer durften sich auf der bekannten Feiermeile "Sin Street" nach anderthalb Jahren Abstinenz mal wieder ins Nachtleben stürzen. Die Studie fand zwischen 23.30 und 3 Uhr morgens statt.

Die Stadtverwaltung sperrte die Zugänge zur Straße des 1. Mai mit zwei kontrollierten Zugängen für die 400 Teilnehmer des Experiment. Sie mussten zuvor Antigentests machen, um um Covid-19-Positive auszuschließen. Sechs Tage später werden sich die Teilnehmer einem erneuten Test unterziehen, um das Vorkommen des Virus in der Gruppe zu überwachen.

Das Ziel, so erklärte die Stadtverwaltung, ist es, "die Bedingungen einer typischen Nacht des Nachtlebens in Sitges zu reproduzieren", um Daten über Vorfälle zu gewinnen und die Wiedereröffnung dieses Sektors zu planen.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

WHO: Anstieg von Cybermobbing bei Jugendlichen

"Nur eine Mahlzeit am Tag": UN warnen vor Hungersnot im Gazastreifen

Krieg in Gaza: "Kollektive Bestrafung der Palästinenser durch Israel"