Wie Mexiko die Erinnerung an die gewaltsame Eroberung überwinden will

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Vor 500 Jahren haben die Spanier gewaltsam Mexiko und Teile Mittelamerikas erobert. Mexiko gedenkt dem Ereignis und entschuldigt sich bei den Ureinwohnern.

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Mexiko gedenkt in diesen Tagen der gewaltsamen Eroberung durch die Spanier vor 500 Jahren. Von 1519 bis 1521 waren spanische Truppen unter der Führung von Hernàn Cortès einmarschiert. Die entscheidene Schlacht um das Reich der Azteken begann Ende Mai 1521 und dauerte vier Monate. Der Sieg mit Unterstützung mehrere Ureinwohner-Volksstämme begründete gleichzeitig die Herrschaft der Spanier über Mexiko und große Teile Mittelamerikas.

"Der Fall von Tenochtitlan war der Startschuss für ein Zeitalter der Epidemien, des Missbrauchs und für 300 Jahre Kolonialherrschaft in Mexiko", sagt Claudia Sheinbaum, die Bürgermeisterin von Mexiko-City.

Tenochtitlan, die Hauptstadt des Reiches der Azteken, wurde durch die Eroberer völlig zerstört. An ihrem Beispiel lässt sich aber auch ein wichtiger Grund für den Erfolg der Spanier zeigen. Die Anfälligkeit der indigenen Bevölkerung für die eingeschleppten Krankheiten. Wissenschaftler gehen davon aus, das schon nach kurzer Belagerung etwa die Hälfte der Bevölkerung der Stadt an Pocken gestorben war. Der Medizinhistoriker Carlo Viesca sagt: ""Im Bericht von Cortes heißt es, dass die Spanier regelrecht über Berge von Leichen steigen mussten, wegen der hohen Sterblichkeit, Hunger und Krankheiten."

Die Mexikanische Regierung hat das 500jährige Jubiläum der Eroberung zum Anlass genommen, sich bei mehreren indigenen Volksgruppen für erlittenes Leid zu entschuldigen. Und der 28. September, der Unabhängigkeitstag, wird auch als Tag der allgemeinen Vergebung gefeiert.

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