OECD warnt vor Pandemiefolgen für Schüler

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Von Panos Kitsikopoulos
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Die OECD kommt zu alarmierenden Schlussfolgerungen, was die Pandmiefolgen für Bildung und Kinder bedeutet: die Ungleichheit wird weiter zu statt abnehmen. Mindestens genauso wichtig: Die psychische Stabilität der Kinder.

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Mehr als ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie sind die Folgen für Schülerinnen und Schüler, für das ganze Bildungswesen noch nicht absehbar. In einem aktuellen Papier kommt die Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit OECD zu alarmierenden Schlussfolgerungen: die Ungleichheit wird weiter zu statt abnehmen. 

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Ungleichheit in der Bildung lt. OECDeuronews graphic

Länder mit den schwächsten Bildungssystemen haben tendenziell auch die meisten Unterrichtstage verloren. Die COVID-Krise hat nicht nur die Bildungsungleichheiten innerhalb der Länder, sondern auch die Leistungsunterschiede zwischen den Ländern verstärkt hat.

Kinder sind zwar am wenigsten durch das Virus selbst gefährdet, sie werden selten krank. Aber sie sind die Gruppe, die am meisten von den Maßnahmen zur Eindämmung des Virus betroffen ist. Schule ist ja nicht nur ein Tauschort für Bildungsinhalte. Schule ist ein sehr wichtiger sozialer Raum. Lernen ist immer auch eine soziale Erfahrung, und je länger Schüler davon ausgeschlossen sind, je länger sie keinen Kontakt zu ihren Lehrern und ihren sozialen Netzwerken haben, desto mehr wird ihr Wohlbefinden beeinträchtigt. Tatsächlich wird es länger dauern, dieses Wohlbefinden wiederherzustellen, als die Bildungsverluste aufzuholen.
Andreas Schleicher
OECD Direktor des Direktorats für Bildung

Im isolierten Homeschooling gab es zudem unbegrenten Zugang zu Laptops und Handys, viele Kinder sind dadurch abhängig von elektronischen Medien geworden.

Eltern und Schulen haben vorher noch versucht, den Umgang mit Handys und Tablets zu begrenzen. Aber jetzt gibt es keine Grenze mehr, es ist unkontrollierbar. Die Kinder sind an einem Punkt, an dem sie süchtig nach ihren Handys, nach Medien und nach Werbung sind. Mit der Schule als Ausrede sind die Kinder jetzt ständig online, aber wir wissen nicht, wo.
Maria Roussohatzakis
Logopädin

Abgesehen von erzieherischen, sozialen und psychologischen Folgen bringen Studien jetzt auch die Bildschirmnutzung mit Augenproblemen in Verbindung. Mit der Ausweitung der Impfkampagnen hoffen nicht nur Bildungsexperten, dass Homeschooling bald wieder Geschichte sein wird.

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