Symbolträchtig: Erdogans neue Moschee am Taksim-Platz

Freitagsgebet vor der neuen Moschee am Taksim-Platz
Freitagsgebet vor der neuen Moschee am Taksim-Platz Copyright Emrah Gurel/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved.
Von Euronews mit Afp / Dpa
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Der Bau, in dem bis zu 4000 Gläubige beten können, gilt als Erdogans Prestige-Objekt und sorgt seit Beginn auch für Kritik.

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Acht Jahre nach den regierungskritischen Gezi-Protesten in der Türkei hat Präsident Recep Tayyip Erdogan am symbolträchtigen Istanbuler Taksim-Platz eine neue Moschee eröffnet.

Tausende Gläubige waren bei der Einweihung und dem darauffolgenden Freitagsgebet anwesend. Die Taksim-Moschee ist Teil weitreichender Umgestaltungspläne, die Erdogan nach seinem Wahlsieg bei den Parlamentswahlen 2011 versprochen hatte.

Ein Licht Lampe für die kommenden Jahrhunderte

Sie sei das dritte Vermächtnis für Istanbul nach der kürzlichen Fertigstellung der Großen Çamlica-Moschee und der Wiedereröffnung der Hagia Sophia für muslimische Gottesdienste und werde die Stadt wie eine Lampe für die kommenden Jahrhunderte erleuchten, so Erdogan bei seiner Eröffnungsrede. Die Teilnehmer der Gezi-Demonstrationen 2013 bezeichnete er als "Teroristen".

Ende Mai 2013 hatten sich die Demonstrationen gegen ein Bauprojekt auf dem Taksim-Platz zu landesweiten Protesten gegen Erdogan ausgeweitet und wurden brutal niederschlagen.

Erdogans Prestige-Objekt

Die neue Moschee ist unabhängig von den damaligen Bebauungsplänen entstanden, das Areal liegt auf der anderen Seite des Taksim-Platzes. Der Bau, der bis zu 4000 Gläubige beten können, gilt als Erdogans Prestige-Objekt und sorgt seit Beginn auch für Kritik.

Gegner werfen Erdogan vor, das Land islamisieren und Staatsgründer Atatürk symbolisch verdrängen zu wollen.

Die Moschee überschattet das Denkmal der Republik, das wichtige Vertreter des türkischen Unabhängigkeitskrieges darstellt und bislang die Hauptattraktion des Taksim-Platzes war.

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