Gaza: schleppender Wiederaufbau der Infrastruktur

Ein Bild der Zerstörung im Gazastreifen
Ein Bild der Zerstörung im Gazastreifen Copyright Euronews
Von Luis Nicolas Jachmann
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Sieben Tage nach Vereinbarung der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas sind weite Teile des Gaza-Streifens noch immer von Wasser und Strom abgeschnitten. Im Westjordanland kam es derweil vereinzelt zu palästinensischen Protesten.

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Seit einer Woche halten sich die terroristische Palästinenser-Organisation Hamas und Israel an die vereinbarte Waffenruhe. Der 11-tägige gegenseitige Beschuss hat vor allem im Gaza-Streifen massive Schäden angerichtet. Nach Palästinenser-Angaben haben 250 Menschen ihr Leben verloren, rund 2000 wurden verletzt. 

An eine schnelle Rückkehr des Alltags ist in Gaza aber kaum zu denken. Straßen, Gebäude, Wasserleitungen - vieles ist im Gaza-Streifen durch die Luftangriffe erheblich beschädigt worden - in einem Gebiet, in dem ohnehin schon viele Menschen an der Armutsgrenze leben. Laut Angaben von Ärzte ohne Grenzen funktioniert die Hälfte der Stromleitungen nicht mehr, etliche Krankenhäuser sind überlastet oder fallen aus - auch das zentrale Covid-Testzentrum.

Der Wiederaufbau in Gaza wird Jahre dauern

Palästinensische Demonstrationen gehen weiter

Zur Ruhe kommt die Krisenregion auch nach der Waffenruhe nicht. Die jüngste Gewalteskalation war auch durch die Siedlungsproblematik mitausgelöst worden. Bei erneuten Demonstrationen im Süden von Nablus ließen Palästinenser ihrer Wut über die israelische Siedlungspolitik freien Lauf. Bei Zusammenstößen mit der Polizei wurde laut palästinensischem Gesundheitsministerium ein Mann getötet. Zu friedlichen Protesten kam es in Ost-Jerusalem, vor der al-Aqsa Moschee.

Beide Konfliktparteien seien auf dem Prüfstand, so die UN

UN prüft "Kriegsverbrechen"

Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen hat eine Untersuchungskommission eingerichtet, um gezielte Menschenrechtsverletzungen der jüngsten Eskalationen aufzudecken - auf beiden Seiten des Konflikts. 

Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet kündigte an, mögliche "Kriegsverbrechen" zu untersuchen. Diese seien als solche zu bezeichnen, wenn Israels Luftangriffe im Gazastreifen wegen der Folgen für Zivilisten «wahllos und unverhältnismäßig» gewesen seien. Die Hamas habe mit dem wahllosen Abfeuern von Raketen auf Israel samt ziviler Opfer und der Stationierung von Militärmaterial in dicht besiedelten Gebieten humanitäres Völkerrecht verletzt.

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