Kreuzfahrtschiffe sind wieder da - als schwimmende "Sicherheitsblasen"

Kreuzfahrtschiffe sind wieder da - als schwimmende "Sicherheitsblasen"
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Von Symela Touchtidou, su mit dpa
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Ein Test- und Kontrollkonzept des Branchenverbandes CLIA soll verhindern, dass jemals wieder Passagiere wegen der Pandemiekrise an Bord festsitzen.

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Corona legte weltweit rund 400 Kreuzfahrtschiffe an die Kette. Allein in Europa wurden laut Branchenverband CLIA (Cruise Lines International Association) mehr als 200.000 Jobs vernichtet, die Branche verlor Milliarden.

Kreuzfahrt-Kapitän Manolis Alevropoulos "Celebrity Cruises":

„Das ist unser Comeback, hoffentlich. Wir freuen uns sehr, dass wir wieder da sind. Wir legen großen Wert auf die Sicherheit und Gesundheit unserer Gäste und unserer Crew und sind sehr zuversichtlich, dass wir mit den Hygieneregeln alle ein starkes Comeback haben werden.“

Bis im Sommer (August) sollen wieder rund 60 Kreuzfahrtschiffe durch Europa reisen, mehr als 40 Schiffe auf 20 Kreuzfahrtrouten erwartet der Verband allein in Griechenland.

Das Zauberwort heißt „Reiseblase“
Symela Touchtidou
Euronews

Symela Touchtidou, Euronews:

„Das Zauberwort heißt „Reiseblase“. Die Idee ist, sich von möglichen Infektionsgebieten fernzuhalten. Ziel ist, die Menschen wieder an Bord der Kreuzfahrtschiffe zu holen, die in den meisten Teilen der Welt bereits wieder unterwegs sind. Die Branche ist sich bewusst, dass viel auf dem Spiel steht. In diesem Jahr kann sie es sich nicht nochmal leisten, dass wegen der Pandemiekrise Passagiere an Bord festsitzen.“

Auch in Venedig hat am Wochenende nach gut eineinhalb Jahren wieder ein großes Kreuzfahrtschiff abgelegt – allerdings unter lautstarken Protesten von Gegnern der schwimmenden Luxushotels.

Pierfrancesco Vago ("MSC Cruises"), Vorsitzender des Branchenverbandes Cruise Lines International Association (CLIA):

„Das mit der „Sicherheitsblase“ machen wir so: Jeder, der auf dem Schiff arbeitet, wird komplett überprüft. Wenn wir ein Reiseziel erreichen, setzen wir uns mit den lokalen Behörden zusammen und verfolgen in unserem Fall (dh bei MSC Cruises) den „Bubble“-Ansatz auch für das Ziel. Unsere Kunden, die ein bestimmtes Gebiet besuchen, vermischen sich vorerst nicht mit der lokalen Bevölkerung. Sie nutzen Busse, deren Fahrer und Reiseleiter alle überprüft sind und am Ziel werden gleich wieder alle getestet.“

Kreuzfahrtanbieter sagen, dass ihre Schiffe derzeit wahrscheinlich die sichersten Orte für Reisende sind. Alle Besatzungsmitglieder sind geimpft und die Hygieneprotokolle sind streng. Passagiere dürfen nur mit einem Impfnachweis oder einem negativen Covid-19-Testergebnis einsteigen. Und manche Destinationen haben die “Bubble“-Philosophie übernommen.

Savvas Perdios, Tourismus-Minister von Zypern:

„Wir haben ein sehr sicheres Einreiseverfahren. Sie können mit einem Impfpass oder mit Tests reinkommen, es gibt auch Stichproben bei der Ankunft. Von dem Moment an, in dem wir das Gefühl haben, dass die Einreise ins Land sicher ist, gibt es keinen Grund mehr, dass die Leute die Insel nicht genießen. Was Zypern angeht, haben wir aus der Not der Pandemie bei den Kreuzfahrern so sogar eine Tugend gemacht. Nur ein Beispiel: Zum allerersten Mal hat Royal Caribbean (eines der weltweit größten Unternehmen der Branche) Zypern als Heimathafen ausgewählt.“

Der Kreuzfahrexperte Thomas P. Illes, Zürich: „Auf dem Schiff hat das Tracking – ohne dass die Passagiere davon viel mitbekommen – fast schon totalitäre Züge. Solche Möglichkeiten der Kontaktverfolgung würden sich Epidemiologen an Land ebenfalls wünschen.“

Symela Touchtidou, su mit dpa

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