Alles, was Sie über die Fußball-Europameisterschaft 2021 wissen müssen

Die Trophäe der UEFA-Fußball-Europameisterschaft im Gorki-Park in Moskau, 24.05.2021
Die Trophäe der UEFA-Fußball-Europameisterschaft im Gorki-Park in Moskau, 24.05.2021 Copyright AFP
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Von Matthew Holroyd
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Schon vor der Corona-Pandemie sollte die Fußball-Europameisterschaft 2020 anders werden als alle anderen.

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Schon vor der Corona-Pandemie sollte die Fußball-Europameisterschaft 2020 anders werden als alle anderen.

Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums des ersten Europäischen Nationen-Pokals 1960 hatte der damalige UEFA-Präsident Michel Platini vorgeschlagen, 2020 eine "romantische" Ausgabe des Turniers auszutragen. Statt in einem oder zwei Gastgeberländern sollte das Turnier in 12 europäischen Städten stattfinden.

Doch dann kam Corona und das Turnier wurde um ein Jahr verschoben. Das Jahr wird trotzdem im offiziellen Titel der EM bleiben.

Welche Länder nehmen an der Fußball-Europameisterschaft 2020 teil?

Vierundzwanzig Nationen nehmen teil, darunter Portugal,  Gewinner der letzten Europameisterschaft 2016, und Weltmeister Frankreich.

Zwei Mannschaften geben ihr Debüt bei einem großen Fußballturnier: Finnland und Nordmazedonien.

Von den elf Ländern, die Spiele ausrichten, haben sich sieben - Dänemark, England, Deutschland, Italien, die Niederlande, Russland und Spanien - für das Turnier qualifiziert.

Zwei weitere - Ungarn und Schottland - schafften die Teilnahme über die Play-offs, während Rumänien und Aserbaidschan außen vor blieben.

Griechenland, ist der einzige EM-Sieger, der nicht am Turnier teilnimmt.

Gruppe A - Türkei, Italien, Wales, Schweiz

Gruppe B - Dänemark, Finnland, Belgien, Russland

Gruppe C - Niederlande, Ukraine, Österreich, Nordmazedonien

Gruppe D - England, Kroatien, Schottland, Tschechische Republik

Gruppe E - Spanien, Schweden, Polen, Slowakei

Gruppe F - Ungarn, Portugal, Frankreich, Deutschland

Wie funktioniert die EM?

In der ersten Gruppenphase spielen vier Mannschaften der einzelnen Gruppen gegeneinander.

Die Gewinner und Zweitplatzierten jeder Gruppe und die vier besten Drittplatzierten kommen weiter in die Runde der 16 im Turnier verbleibenden Länder.

In der nun anstehenden K.O.-Runde rücken die Siegerteams ins Viertelfinale (oder in die Runde der letzten acht Mannschaften) vor. Dann folgen die Halbfinalspiele, das Finale wird am 11. Juli stattfinden.

Anders als bei der Fußball-Weltmeisterschaft gibt es bei der Europameisterschaft seit 1984 kein Spiel um Platz drei mehr, bei dem die beiden Verlierer des Halbfinales gegeneinander antreten.

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Frank Augstein/Copyright 2018 The Associated Press. All rights reserved.
Bei der EM 2016 siegte Portugal im Finale über FrankreichFrank Augstein/Copyright 2018 The Associated Press. All rights reserved.

Wer sind die Favoriten auf den Sieg?

Weltmeister Frankreich ist laut Oddschecker Favorit auf den zweiten Turniersieg in Folge und geht als Favorit ins Rennen. Dicht dahinter folgen England, das seit 1966 kein großes Finale mehr erreicht hat, und Belgien, das derzeit an der Spitze der FIFA-Weltrangliste steht. Der Weltmeister von 2014, Deutschland wird ebenfalls hoch gehandelt. 

Wie viel verdienen die Mannschaften mit ihrer Teilnahme?

Jedes der 24 Teams erhält eine Teilnahmeprämie von 9,25 Millionen Euro, während der Gewinner des Finales - und der dazugehörigen Trophäe - maximal 34 Millionen Euro verdienen kann.

Gibt es neue Regeln für die EM?

Eine Änderung gegenüber früheren Europameisterschaften ist die Größe der Kader, die in diesem Sommer erlaubt sind.

Am 4. Mai bestätigte das UEFA-Exekutivkomitee, dass die Länder ihre Spielerauswahl von 23 auf 26 Spieler erweitern dürfen. Außerdem dürfen die Teams in K.o.-Spielen, die in die Verlängerung gehen, fünf Auswechselspieler einsetzen.

Natürlich gibt es auch Regelungen für den Fall, dass Spieler in Mannschaften positiv auf das Coronavirus getestet werden.

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Wenn Spieler eines Teams von den örtlichen Gesundheitsbehörden aufgefordert werden, in Quarantäne zu gehen, werden die Spiele trotzdem ausgetragen. Einzige Bedingung ist, dass eine Mannschaft mindestens dreizehn Spieler, einschließlich eines Torwarts, aufstellen kann.

Die Spiele werden nur dann neu angesetzt, wenn die Mannschaften nicht genügend Spieler haben. Sie werden nach Möglichkeit innerhalb von 48 Stunden nachgeholt. Sollte die UEFA-Kontroll-, Ethik- und Disziplinarkammer jedoch der Meinung sein, dass das Spiel nicht verlegt werden kann, verliert die Mannschaft, die nicht am Spiel teilnehmen kann, mit 0:3.

Im Rahmen eines UEFA-Austauschprogramms werden erstmals auch Schiedsrichter aus Südamerika am Turnier teilnehmen, darunter der Argentinier Fernando Rapallini.

Die Französin Stéphanie Frappart wird die erste weibliche Schiedsrichterin bei einer Europameisterschaft sein.

Bei der EM wird auch erstmals das Video-Assistenten-Schiedsrichter-System (VAR) einsetzt.

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Welche sind die 11 Austragungsorte in ganz Europa?

Die Auswahl der Austragungsorte für die Fußball-Europameisterschaft 2020 hat der UEFA, dem Dachverband des europäischen Fußballs, wohl das größte Kopfzerbrechen bereitet.

Ursprünglich hatte die UEFA 13 Austragungsstädte vorgeschlagen. Diese Zahl wurde dann 2017 auf ein Dutzend reduziert, nachdem es beim Bau des Eurostadions in Brüssel zu Verzögerungen gekommen war.

Doch durch die Pandemie musste umdisponiert werden, da einige der ausgewählten Stadien keine Fans bei den Spielen zulassen können.

Im Februar bot der israelische Fußballverband zunächst an, zu helfen und einige der Spiele auszurichten, da das Land eine hohe Durchimpfungsrate aufweist. Die UEFA bekräftigte jedoch ihr Engagement für die ursprünglich ausgewählten Städte.

Das Dubliner Aviva-Stadion wurde jedoch im April von der Liste der Austragungsorte gestrichen, nachdem es nicht in der Lage war, die Anwesenheit der Fans zu garantieren, und auch Spanien verlegte seine Spiele vom San Mames in Bilbao ins Estadio La Cartuja in Sevilla.

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Das russische Krestovsky-Stadion in Sankt Petersburg wird nun die drei Spiele der Gruppenphase anstelle von Dublin austragen.

Die UEFA war auch besorgt darüber, dass Spiele in Baku, Aserbaidschan, nach dem Wiederaufflammen des Berg-Karabach-Konflikts mit Armenien, ausgetragen werden, aber die Auflagen wurden im Dezember nach einem vereinbarten Waffenstillstand zwischen den beiden Ländern aufgehoben.

Das Halbfinale und das Finale der EM werden im Londoner Wembley-Stadion ausgetragen, das mit 90.000 Zuschauern die größte Kapazität der elf Austragungsorte hat.

Das Eröffnungsspiel zwischen der Türkei und Italien am 11. Juni wird im Stadio Olimpico in Rom ausgetragen.

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Archivbild: Das Londoner Wembley-Stadion von außen, 03.10.2018Kirsty Wigglesworth/Copyright 2018 The Associated Press. All rights reserved

Welche Vorkehrungen gibt es für die Fans?

Der offizielle Slogan für das Turnier in diesem Sommer lautet "Live It. For Real" Er soll die Fans zu ermutigen, die Spiele des Turniers in ganz Europa live mitzuverfolgen.

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Während in einigen Gastgeberländern weiterhin Warnungen vor internationalen Reisen gelten, hat die UEFA bekräftigt, dass es einigen Fans erlaubt sein wird, ihre Nation vor Ort anzufeuern.

Am 9. April gaben acht der elf Austragungsstädte bekannt, wieviele Fans an als Zuschauer an den Spielen teilnehmen können. Die Stadion-Auslastung variiert dabei zwischen 22%-100%.

Ungarns Hauptstadt Budapest will sein Stadion voll auslasten, auch wenn es in der Puskás Aréna weiterhin strenge Einlasskontrollen vorgesehen sind.

Sankt Petersburg und Baku haben ebenfalls bestätigt, dass ihre Stadien eine 50%ige Kapazität erlauben werden.

Die UEFA hat zudem betont, dass Ticketinhaber während der Europameisterschaft nicht von internationalen Reisebeschränkungen befreit sind.

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