Überraschend ist der belarussische Dissident Roman Protassewitsch bei einer Pressekonferenz des Aussenministeriums aufgetreten. Eine oppositionelle Journalistin kritisierte den Auftritt direkt vor Ort.
Der in Belarus inhaftierte Dissident Roman Protassewitsch ist erneut im Staatsfernsehen zu sehen gewesen. Es war sein zweiter Auftritt nach seiner Festnahme aus einem zur Landung gezwungenen Passagierflugzeug in Minsk.
Ohne vorherige Ankündigung erschien Protassewitsch auf einer Pressekonferenz des Außenministeriums.
Mehrere ausländische Journalisten verließen aus Protest die Konferenz. Die belarussische Opposition behauptet, die Auftritte seien erzwungen.
Die Journalistin Tatjana Korovenkova der nichtststaatlichen Nachrichtenagentur BelaPAN konfrontierte die Ausrichter der Pressekonferenz und Protassewitsch direkt:
Vor knapp drei Wochen war eine Ryanair-Passagiermaschine mit einem Kampfjet zur Zwischenlandung in Minsk gezwungen worden. Protassewitsch und seine russische Freundin wurden festgenommen.
Die EU verhängte daraufhin erneut Sanktionen gegen die ehemalige Sowjetrepublik. Protasevich ist Mitorganisator der massiven Proteste gegen den belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko und steht auf der belarussischen Terrorismusliste.