Protassewitsch: Neuer Auftritt vor Presse

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Copyright Ramil Nasibulin/BelTA
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Überraschend ist der belarussische Dissident Roman Protassewitsch bei einer Pressekonferenz des Aussenministeriums aufgetreten. Eine oppositionelle Journalistin kritisierte den Auftritt direkt vor Ort.

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Der in Belarus inhaftierte Dissident Roman Protassewitsch ist erneut im Staatsfernsehen zu sehen gewesen. Es war sein zweiter Auftritt nach seiner Festnahme aus einem zur Landung gezwungenen Passagierflugzeug in Minsk.

Ohne vorherige Ankündigung erschien Protassewitsch auf einer Pressekonferenz des Außenministeriums.

Wie Sie sehen können, ist mit mir alles in Ordnung. Ich fühle ich mich großartig, habe keine Beschwerden, niemand hat mich geschlagen, niemand hat mich auch nur mit einem Finger berührt.
Roman Protassewitsch
Belarussischer Dissident und Journalist

Mehrere ausländische Journalisten verließen aus Protest die Konferenz. Die belarussische Opposition behauptet, die Auftritte seien erzwungen.

Die Journalistin Tatjana Korovenkova der nichtststaatlichen Nachrichtenagentur BelaPAN konfrontierte die Ausrichter der Pressekonferenz und Protassewitsch direkt:

Sie tun mir leid, wie vielen Menschen in Weißrussland und Kollegen auch. Ich glaube nichts von dem, was Sie sagen, denn ich kann mir vorstellen, was man Ihnen angetan haben könnte. Bleiben Sie stark und stehen Sie es durch.
Tatjana Korovenkova
Journalistin BelaPAN

Vor knapp drei Wochen war eine Ryanair-Passagiermaschine mit einem Kampfjet zur Zwischenlandung in Minsk gezwungen worden. Protassewitsch und seine russische Freundin wurden festgenommen.

Die EU verhängte daraufhin erneut Sanktionen gegen die ehemalige Sowjetrepublik. Protasevich ist Mitorganisator der massiven Proteste gegen den belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko und steht auf der belarussischen Terrorismusliste.

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