WHO fordert dringend mehr Impfstoff für ärmere Länder

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Von Euronews mit dpa
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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mahnt zu mehr Tempo bei Impfstoffspenden.

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Mehr Impfdosen an ärmere Ländern spenden - das haben die Staats- und Regierungschefs beim G7-Gipfel beschlossen. Die Weltgesundheitsorganisation mahnte jedoch auch zu Nachbesserungen.

WHO-Chef Tedros Ghebreyesus forderte mehr Tempo: "Ich begrüße die Ankündigung, dass die G7-Länder 870 Millionen Impfstoffdosen spenden werden, vor allem mittels Covax. Das ist eine große Hilfe, aber wir brauchen mehr und wir brauchen sie schneller. Jeden Tag sterben mehr als 10.000 Menschen, wir benötigen mehr Impfstoffe und zwar jetzt und nicht erst nächstes Jahr."

Am 21. Juni noch kein "Tag der Freiheit"

In England wurden die geplanten Corona-Lockerungen verschoben. Wegen der sich schnell ausbreitenden Delta-Variante müssen sich die Menschen noch etwas gedulden. Der sogenannte "Tag der Freiheit" am 21. Juni wird somit um rund vier Wochen nach hinten verlegt.

Geplant war bislang, dass am Montag nächster Woche in England alle noch geltenden Kontaktbeschränkungen aufgehoben werden, Nachtclubs wieder öffnen und Theater wieder vor vollen Sälen spielen dürfen. Geschäfte und Gastronomie haben ohnehin bereits seit Wochen wieder geöffnet.

Wir hätten auch einfach so weitermachen können - obwohl die Möglichkeit besteht, dass das Virus schneller ist, als die Impfstoffe und es zu tausenden weiteren Todesfällen kommt, die sonst hätten vermieden werden können. Oder wir geben dem NHS noch ein paar entscheidende Wochen, um diejenigen zu impfen, die es nötig haben.
Boris Johnson
Premierminister Großbritannien

Nach Meinung wissenschaftlicher Experten könnte die Verschiebung der weiteren Lockerungen um vier Wochen Tausende neuer Patienten in Krankenhäusern verhindern. Es gelte nun, dem Gesundheitsdienst einige weitere Wochen zu geben, um so viele Impfungen zu verteilen wie möglich, sagte Johnson.

Bei der Delta-Variante gilt die zweite Dosis als extrem wichtig, da der Schutz nach nur einer Impfdosis deutlich niedriger sein soll, als bei den zuvor bekannten Corona-Varianten.

Impfkampagne in Indien noch zu langsam

Die Delta-Variante ist mittlerweile in mehr als 70 Ländern nachgewiesen worden - und sie breitet sich weiter aus. Es wird bereits vermutet, dass die Mutation zur weltweit dominierenden Variante werden könnte.

In Indien ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen von 282 pro eine Million Einwohner, Anfang Mai, auf 62 gesunken. Doch die Zahl der täglich gemeldeten Todesfälle steigt wieder an. Experten zufolge läuft die Impfkampagne im Land zu schleppend voran. Von den rund 1,3 Milliarden Einwohnern sind erst 3,4 Prozent vollständig geimpft.

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