Niemand ist sicher, bevor nicht alle sicher sind, so der Appell des UN-Generalsekretärs an die EU. Auch bei der Migration übte er Kritik.
UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat vor dem Europaparlament in Brüssel erneut eine globale Impfstrategie gegen die Corona-Pandemie gefordert. Impfstoffproduzierende Länder müssten sich mit der Weltgesundheitsorganisation und Pharmafirmen zusammentun. Die Pandemie habe aufgezeigt, wie groß die Unterschiede bei der Gesundheits- und Sozialversorgung in verschiedenen Ländern seien.
"Ungerechtheit bei der Impfstoffverteilung ist nicht nur die größte moralische Herausforderung unserer Zeit, sondern auch eine Frage von Effizienz", so Guterres. "Bei einem mutierenden Virus ist niemand sicher, bevor nicht alle geimpft sind. Leider ist die Welt nicht auf der Höhe. Wir stehen einer geteilten Welt gegenüber und vor einem verlorenen Jahrzehnt für Entwicklung."
Guterres rief die EU zudem dazu auf, sich nicht nur international für Menschenrechte einzusetzen, sondern auch die Verwundbaren innerhalb der EU-Grenzen zu beschützen. "Die Rechte von Flüchtlingen und Asylsuchenden sind durch internationale Rechte geschützt, egal woher sie kommen", so der Portugiese. "Als Europäer und ehemaliger Regierungschef weiß ich, dass Flüchtlinge keine Bedrohung sondern eine wahre Bereicherung für unseren Kontinent sind."
Migration sei notwendig, so der UN-Generalsekretär weiter. Er forderte mehr Solidarität mit Ländern, die Flüchtlinge aufnehmen und eine internationale Zusammenarbeit zwischen Herkunfts-, Transit- und Zielländern, um reguläre und sichere Wege der Migration zu fördern.