"Unglücklich und wütend": Britney Spears kämpft um ihre Freiheit

Britney-Fans vor dem Gericht
Britney-Fans vor dem Gericht Copyright Chris Pizzello/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Euronews mit DPA/AP
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Britney Spears hatte eine Anhörung beantragt, um sich aus der Abhängigkeit von ihrem Vater zu lösen. Am liebsten würde sie ihre Familie verklagen, sagte Spears am Mittwoch vor Gericht.

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Ist Britney Spears bald wieder Herrin ihrer selbst und ihrer Finanzen? Das hat de US-Popstar in einer Anhörung vor einem Gericht in Los Angeles mit höchst emotionalen Worten eingefordert.

Sie sei traumatisiert, unglücklich und wütend, sagte die Sängerin am Mittwoch in einer virtuellen Schalte, wie  US-Medien berichten. Spears weiter demanch, sie fühle sich von ihrer Familie und von Managern ausgenutzt. Sie werde von allen kontrolliert und könne selbst nicht über ihr Leben bestimmen. Dies sei Missbrauch,

Britney Spears hatte die Anhörung im vergangenen April beantragt, um sich aus der Abhängigkeit von ihrem Vater zu lösen. Nach einem Zusammenbruch wegen beruflicher und privater Probleme hatte ein Gericht 2008 entschieden, ihrem Vater die Vormundschaft zu übertragen. Seither verwaltete James Spears das Vermögen und andere Anliegen seiner berühmten Tochter. Später wurden zusätzlich ein Finanztreuhänder und eine weitere Person als Co-Vormund bestellt.

Zu dem Termin waren unter anderem Spears' geschiedene Eltern, Jamie und Lynne Spears, ihr Anwalt Sam Ingham und die vom Gericht bestellte Betreuerin Jodi Montgomery zugeschaltet.

Am liebsten würde sie ihre Familie verklagen

Bei der Anhörung las Spears ein mit heftigen Vorwürfen gegen ihre Familie und ihre Betreuer gespicktes Statement ab. Sie wünsche sich, dass die ganze Welt die Wahrheit erfahre. Ihren Eltern warf sie Ausbeutung vor. Seit 13 Jahren würden sie von ihrem Geld profitieren und ihr Privatleben kontrollieren. Das Vermögen der Sängerin wird auf 60 Millionen Dollar geschätzt. Am liebsten würde sie ihre Familie verklagen, betonte Spears vor Gericht.

Spears' zufolge wurde sie dazu gezwungen, Konzerte zu geben. Man habe sie zudem unter Druck gesetzt, das Medikament Lithium zu nehmen, obwohl sie sich danach schlecht gefühlt habe. Lithium wird zur Behandlung manischer Depressionen eingesetzt.

Die nächste Gerichtsanhörung ist für Mitte Juli angesetzt.  Zunächst wurde nicht bekannt, ob die Sängerin nun formell einen Antrag auf die Beendigung der Vormundschaft einreichen wollte.

#FreeBritney

Eine Anfang Februar veröffentlichte Dokumentation der "New York Times* über Spears' Leben unter der Vormundschaft ihres Vaters hatte heftige Diskussionen vor allem in den sozialen Netzwerken entfacht. Die Doku fragt unter anderem, ob jemand gleichzeitig ein weltweiter Superstar und eine kaum zurechnungsfähige Person sein könne, die unter Kontrolle gestellt gehört.

Viele Prominente und Fans bekundeten unter dem Hashtag #FreeBritney daraufhin ihre Unterstützung für die Sängerin. Dutzende Fans hatten sich am Mittwoch mit Postern und Protestschildern vor dem Gericht aufgestellt. 

Sänger Justin Timberlake (40), ein Ex-Freund von Spears, schrieb auf Twitter, dass er und seine Frau Jessica Biel der Sängerin ihre Liebe und "volle Unterstützung" senden würden. "Wir hoffen, dass das Gericht und ihre Familie dies wieder in Ordnung bringen und sie leben lassen, wie sie es sich wünscht."

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