Sommer 2021 und Covid-19: Mallorca, Kroatien, Schweiz - wohin in Europa reisen?

Am Strand von Mallorca im Juni 2021
Am Strand von Mallorca im Juni 2021 Copyright Francisco Ubilla/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews mit dpa
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Die Reise-Saison hat begonnen, auf Mallorca haben sich viele junge Leute mit dem Coronavirus angesteckt. Und welche Regelen gelten wo in Europa?

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Bei Abi-Reisen auf Mallorca haben sich offenbar viele junge Leute aus anderen Regionen in Spanien mit dem Coronavirus infiziert. Meiden berichten, dass allein 400 junge Leute nach ihrer Rückkehr nach Madrid in Quarantäne mussten. 245 sollen sich infiziert haben.

Die Mallorca Zeitung, verweist darauf,dass die Balearen im Juni auf Feier-Reisen für Abiturientinnen und Abiturienten spezialisiert sind.

An diesem Samstag fällt in ganz Spanien und auf Mallorca die Maskenpflicht im Freien.

Reisen nach Spanien ganz entspannt?

In Urlaubsregionen wie den Balearen, den Kanaren oder in Valencia ist die Sieben-Tage-Inzidenz fast so niedrig wie in Deutschland. Spanienweit liegt sie Stand 24.06. etwas über 50.

Auf Mallorca und den anderen Balearen ist die Sperrstunde für Bars und Restaurants von Mitternacht auf 2.00 Uhr morgens verlegt worden. Discos bleiben auf den Balearen aber noch geschlossen.

Für die meisten Touristen aus Deutschland erleichtert Spanien die Einreise.

Bis auf Baden-Württemberg und das Saarland wurden alle Bundesländer von der Liste der Risikogebiete gestrichen. Bewohner der 14 Länder müssen ab Montag keinen negativen Corona-Test mehr bei der Einreise vorlegen. Sie müssen aber weiter ein Onlineformular ausfüllen und erhalten einen QR-Code für die Einreise.

Das Auswärtige Amt warnt weiterhin vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in die Regionen Andalusien, Navarra, La Rioja und Baskenland sowie in die Nordafrika-Exklave Ceuta. Etwa 32 Prozent der Menschen in Spanien sind vollständig geimpft. Vorteile für Geimpfte oder Genesene gibt es außer bei der Einreise in Spanien nicht.

Portugal wieder Sorgenkind

Die Situation des einstigen Corona-Musterschülers Portugal ist erneut angespannt - vor allem in der Hauptstadt Lissabon, wo die ansteckendere Delta-Variante nach amtlichen Angaben bereits mehr als 70 Prozent aller Neuinfektionen ausmacht. Dabei bemüht sich die Regierung des Sozialisten Antonio Costa, die noch bis Anfang Juli die EU-Präsidentschaft innehat, als vorbildlich zu erscheinen.

Die 7-Tage-Inzidenz wird landesweit am 23.06. mit 77,3 angegeben.

Ob der Großraum der Hauptstadt auch am kommenden Wochenende wieder abgeriegelt wird, sollte . kurzfristig entschieden werden. Touristinnen und Touristen, die in Lissabon landen und in einem anderen Landesteil Urlaub zu machen, oder auch Besucher, die nach Hause zurückfliegen, sind von den Absperrungen nicht betroffen.

Für Ärger hatte gesorgt, dass die britische Regierung, die selbst gegen die Delta-Variante kämpft, Portugalplötzlich auf die Risikoliste gesetzt hatte. Tausende Touristen an der Algarve waren sehr wütend.

Urlauberinnen und Urlauber aus Deutschland und aus anderen EU-Ländern mit relativ guter Corona-Lage dürfen einreisen. Alle über zwei Jahre müssen weiter einen negativen PCR- oder Antigentest vorlegen.

Das Auswärtige Amt in Berlin warnt allerdings vor nicht notwendigen Reisen in die Region Lissabon und auf die Azoren.

Nur mit negativem Test nach Italien

In Italien fallen immer mehr Beschränkungen. Gerade an Wochenenden strömen bereits viele Besucher aus dem In- und Ausland in die Tourismushochburgen. Fast das ganze Land gehört zur sogenannten Weißen Zone mit den lockersten Corona-Regeln. Die 7-Tage-Inzidenz liegt - Stand 23.06. - bei 11,6.

Ab Montag, den 28. Juni, dürfen die Menschen draußen wieder ohne Maske unterwegs sein, sie müssen den Mund-Nasen-Schutz aber immer griffbereit haben, falls es eng wird. Auch in Räumen wie Geschäften und Museen sowie in Bussen und Zügen muss die Maske weiterhin getragen werden.

Mehr als 50 Prozent der Menschen in Italien sind mindestens einmal geimpft worden.

Wer in das 60-Millionen-Einwohner-Land reist, soll ein digitales europäisches Einreiseformular ausfüllen. Außerdem verlangen die Behörden einen negativen PCR- oder Antigen-Test. Auch das EU-Impfzertifikat soll gelten. Wer auf dem Landweg aus Italien heimkehrt, muss keine Einreisebeschränkungen beachten. Flugpassagiere brauchen aber einen negativen Schnelltest.

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Kroatien und der Ansturm der Touristen

Schon Mitte Juni hatte es bei der Einreise nach Kroatien mit dem Auto lange Schlangen gegeben.

Keinen Test brauchen derzeit Einreisende aus 14 deutschen Bundesländern, ausgenommen sind lediglich Baden-Württemberg und das Saarland.

Wer nicht aus einem «grünen» Gebiet kommt, kann einreisen, wenn er geimpft, genesen oder aktuell getestet ist. Die Hotels empfangen Gäste ohne weitere Einschränkungen.

Gaststätten dürfen Gäste in ihren Innenbereichen empfangen, ausgenommen sind Cafés ohne Speisenangebot, die nur draußen bedienen dürfen.

Frankreich kein Risikogebiet mehr

Geschäfte, Kinos, Schwimmbäder - in Frankreich sind zahlreiche Einrichtungen mit Hygienebestimmungen offen. Seit Sonntag gibt es nachts keine Ausgangssperre mehr, im Freien gilt keine allgemeine Maskenpflicht mehr. In der kommenden Woche soll es auch wieder Konzerte mit Sitzplätzen geben.

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Die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Menschen innerhalb einer Woche betrug zuletzt etwa 24.

Gut 48 Prozent der französischen Bevölkerung sind mindestens einmal geimpft. Auf der App Anti-Covid können Menschen, die in Frankreich geimpft wurden, ihren Nachweis zum Vorzeigen selbst abspeichern.

Getestet und geimpft wird in diesem Sommer vielerorts auch am Strand.

Allerdings haben einige auch Angst, dass die Zahl der Infektionen im Herbst wieder steigt.

Für Reisende aus Deutschland und anderen Ländern reicht zur Einreise ein aktueller Schnelltest. Auch mit einem Impfnachweis können Menschen einreisen. Wer aus Frankreich auf dem Landweg zurück nach Deutschland reist, muss keine Einreisebeschränkungen beachten.

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Bei Flugreisen muss ein negativer Corona-Test, ein Impf- oder Genesungsnachweis vorgezeigt werden.

Griechenland hofft auf einen guten Sommer

Griechenland gilt für Deutschland nicht mehr als Risikogebiet. Allerdings muss bei der Rückreise nach Deutschland dennoch ein negativer Corona-Test, ein Impf- oder ein Genesenen-Nachweis vorgelegt werden. Umgekehrt haben die Griechen die Einreisebestimmungen gelockert: Wer aus Deutschland kommt, muss keinen PCR-Test mehr machen, stattdessen reicht ein Schnelltest oder ein Impfnachweis.

Die Fallzahlen in Griechenland sinken seit Wochen. Mittlerweile wurden die meisten Corona-Maßnahmen aufgehoben. Es wird damit gerechnet, dass zum 1. Juli auch die generelle Maskenpflicht fällt. Bisher gilt aber weiter ein nächtliches Ausgangsverbot von 1.30 Uhr bis 5.00 Uhr. Tavernen haben ihre Außenbereiche geöffnet. Griechenland-Besucher müssen vor der Einreise online ihre Daten angeben und erhalten einen QR-Code zur Nachverfolgung.

Schweiz vermisst die Reisenden aus Asien

In der Schweiz wares auch zu Zeiten hoher Infektionszahlen eher locker, jetzt sind Hotels und Gaststätten, Wellness- und Thermalbäder sowie Museen, Theater und Kinos geöffnet.

Ab Samstag entfallen weitere Beschränkungen wie die bisherige Obergrenze für die Zahl von Personen an einem Tisch im Lokal.

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Ein negativer Corona-Test ist zum Betreten nicht nötig. Überall gelten aber Hygienekonzepte mit Abstand oder begrenzter Gästezahl pro Tisch. Wer mit Bus, Bahn oder Schiff - über den Rhein oder Bodensee - ankommt, muss lediglich ein elektronisches Einreiseformular ausfüllen,

Flugreisende, die weder geimpft noch genesen sind, brauchen einen negativen Corona-Test. Das gilt für Flugreisende auch bei der Rückkehr nach Deutschland.

Die Schweizer Touristenregionen vermissen schmerzlich die Touristinnen und Touristen aus China und anderen asiatlischen Staaten sowie aus dem Nahen und Mitteren Osten. Wann diese wiederkommen, ist derzeit unklar.

Österreich setzt auf Lockerungen: Volle Konzerte ab Juli

Am 1. Juli fällt die Maskenpflicht in der Gastronomie und bei Veranstaltungen. Es gibt auch keine Teilnehmerbegrenzungen beim Publikum mehr, volle Konzert- und Theatersäle sowie Stadien sind also erlaubt. Es herrscht aber der Grundsatz der drei G: Wer von den Öffnungen profitieren will, muss getestet, geimpft oder genesen sein.

Allerdings wurde bekannt, dass 25 Prozent der Neuinfektionen Fälle der Delta-Variante sind.

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"Die Pandemie ist noch nicht vorüber", heißt es in Wien.

In Österreich gelten die Menschen ab dem 22. Tag nach Erstimpfung als geschützt.

Die Testpflicht gilt für alle ab zwölf Jahren. Das Land mit einer mit Deutschland vergleichbaren Sieben-Tage-Inzidenz von etwa zehn ist kein Risikogebiet mehr. Wer von Österreich nach Deutschland reist, braucht keine Auflagen mehr zu beachten - ausgenommen Flugreisende, die einen negativen Test benötigen.

Türkei macht sich bereit

Nach den jüngsten Ausgangssperren an Wochenende hat sich die Corona-Lage in der Türkei verbessert.

Wer aus Deutschland in die Türkei reisen will, braucht einen negativen Corona-Schnelltest (nicht älter als 48 Stunden) oder einen PCR-Test (nicht älter als 72 Stunden). Geimpfte und Genesene können mit entsprechendem Nachweis einreisen.

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Ausgangs- und Reisebeschränkungen werden am 1. Juli vollständig aufgehoben. Touristen sind ohnehin von Einschränkungen ausgenommen.

Nach offiziellen Angaben geht die Zahl der Neuinfektionen weiter zurück. Mitte April lag sie noch bei teils mehr als 60 000 am Tag, nun bei rund 6000. Restaurants, Cafés und andere Einrichtungen können wieder Gäste empfangen.

Die Regierung versprach kürzlich, alle Menschen in der Türkei, die älter als 20 sind, bis Ende Juni zu impfen. Bisher haben rund 35 Prozent der Menschen mindestens eine Impfung verabreicht bekommen.

Großbritannien: Hochburg der Delta-Variante verlangt Quarantäne

In Großbritannien breitet sich die hochansteckende Delta-Variante rapide und macht mittlerweile mehr als 90 Prozent der neuen Fälle aus. Geplante weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen in England sind zunächst für vier Wochen bis zum 19. Juli aufgeschoben worden. Die Impfquote ist inzwischen mit mehr als 80 Prozent Erst- und rund 60 Prozent vollständig geimpften Erwachsenen hoch. Viele Corona-Maßnahmen wurden aufgehoben, so sind Pubs, Restaurants und Geschäfte weitgehend geöffnet. Schottland, Wales und Nordirland haben ihre eigenen Corona-Maßnahmen, die sich aber nur in Details unterscheiden.

Für Einreisende gibt es weiter Hürden: Meist ist eine zehntägige Quarantäne notwendig. Vor der Einreise ist ein negativer Test Pflicht, außerdem müssen am zweiten und achten Tag nach der Einreise PCR-Tests gemacht werden. Ausnahmen für Geimpfte gibt es nicht. Die Bundesregierung hat Großbritannien wegen der Delta-Variante als Virusvariantengebiet eingestuft, so dass nach der Einreise von der Insel nach Deutschland 14 Tage Quarantänepflicht gelten.

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Nur mit Test nach Irland

Nach monatelangem Lockdown dürfen Restaurants und Kneipen in Außenbereichen wieder Besucher empfangen. Für Anfang Juli sind weitere Lockerungen geplant. Von nicht notwendigen Reisen nach Irland wird abgeraten. Einreisende müssen einen negativen PCR-Test vorweisen und sich in zweiwöchige Quarantäne begeben. Es gibt jedoch mehr Freiheiten für vollständig Geimpfte: So gelten für sie etwa lockere Bestimmungen bei Verabredungen oder Quarantäne-Regeln.

Vieles wieder auf in Bulgarien

Cafés und Restaurants, Einkaufs- und Fitnesszentren, Diskotheken und Casinos sind unter Auflagen geöffnet. Auch Theater, Kinos und Museen können besucht werden. Seit dem 30. Mai gilt Bulgarien aus deutscher Sicht nicht mehr als Risikogebiet. Die 7-Tage-Inzidenz liegt derzeit unter 10.

Der Anteil der vollständige Geimpften an der Bevölkerung ist mit elf Prozent im EU-Vergleich sehr gering.

Im Sommer 2020 sind die Bulgarien und Bulgaren am Strand weitgehend unter sich geblieben.

Bulgariens Badeorte am Schwarzen Meer sind für den internationalen Tourismus geöffnet. Geimpfte, Getestete und Genesene aus EU-Staaten dürfen ohne Quarantänepflicht einreisen.

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Kinder aus EU-Staaten bis fünf Jahre brauchen keinen Corona-Test. Deutsche Touristen müssen bei der Rückkehr aus Bulgarien nicht in Quarantäne. In den Badeorten am Schwarzen Meer gibt es noch recht wenig Urlauber aus dem Ausland. Viele große Hotels sind fast leer.

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