Das Welterbekomitee der UNESCO diskutiert demnächst, welche Stätten auf die prestigeträchtige Liste als Erbe der Menschheit kommen – aber auch, welchen die Streichung droht.
Das Welterbekomitee der UNESCO diskutiert demnächst, welche Stätten auf die prestigeträchtige Liste als Erbe der Menschheit kommen - aber auch, welche gestrichen werden sollten. Sieben Stätten droht die Rote Liste, der Gefährdungsstatus. Zwei könnten ganz gestrichen werden: menschliches Handeln oder Naturkatastrophen drohen den Charakter dieser besonderen Orte zu zerstören.
Es ist ein sehr ungewöhnlicher Schritt - und es ist ausgesprochen selten, dass zwei Stàtten auf einmal mit dieser Maßnahme konfrontiert werden. In der gesamten Geschichte wurden erst zwei Gebiete von der Liste gestrichen: das Arabian Oryx Sanctuary in Oman im Jahr 2007 wegen Öl- und Gasexploration und das Dresdner Elbtal in Deutschland im Jahr 2009, nachdem eine Brücke über das Gebiet gebaut wurde.
Ein Negativbeispiel ist Liverpools Maritime Mercantile City. Die Stadt wurde im 18. und 19. Jahrhundert zum wichtigsten Hafen des Britischen Empires, und die Gebäude, die zu dieser Zeit errichtet wurden, spiegeln dies wider. Natürlich muss sich eine Stadt modernisieren, eine lebendige Weiterentwicklung sei normal. Aber sie müsse auf eine Art und Weise passieren, die den Charakter erhalte.
Auch dem Great Barrier Reef droht die Herabstufung auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes. Laut UNESCO gibt es keinen Zweifel, das Riff sei gefährdet. Die Australische Regierung verwahrt sich gegen Kritik, ihre Umweltschutzmassnahmen seien nicht ausreichend.
Weitere Kandidaten für die Rote Liste sind unter anderen Venedig, das Natur- und Kulturerbe der Ohrid-Region in Albanien, das Donauufer in Budapest oder das Kathmandutal in Nepal.