UN kritisiert strukturellen Rassismus gegen Schwarze

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Von Julika Herzog mit dpa
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Das UN-Menschenrechtsbüro wirft Ländern vor allem in Europa und Nord- und Südamerika vor, Schwarze systematisch zu benachteiligen. Der mit Spannung erwartete Bericht war von der UNO nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd in Auftrag gegeben worden.

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Das UN-Menschenrechtsbüro wirft Ländern vor allem in Europa und Nord- und Südamerika vor, Schwarze systematisch zu benachteiligen. Der mit Spannung erwartete Bericht war von der UNO nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei seiner Festnahme im Mai 2020 in Auftrag gegeben worden.

"Wir leben an einem Ort, der das Land der Freien sein soll. Aber wenn Menschen sterben, weil sie auf ihr Handy geschaut haben und Leute denken, das sei eine Waffe, oder wenn du stirbst, weil die Leute einfach Angst vor dir haben, ist das ein Problem", sagt Philonise Floyd, der Bruder von George Floyd.

Die Vereinten Nationen fordern in dem Bericht ein konsequentes Vorgehen weltweit gegen rassistische Diskriminierung von Menschen schwarzer Hautfarbe.

Die UN-Menschenrechtsexpertin Peggy Hicks: "Wir müssen aufstehen, für Gerechtigkeit sorgen, zuhören und Abhilfe schaffen. Wir müssen endlich aufhören, den systemischen Rassismus zu leugnen und anfangen, ihn abzubauen. Jede Hoffnung auf Erfolg hängt von umfassenden Ansätzen ab, um Strukturen, Institutionen und Verhaltensweisen zu ändern, die zur Diskriminierung von Afrikanern und Menschen afrikanischer Abstammung in jedem Lebensbereich beitragen."

Jahrhundertelange Gewalt und Diskriminierung hätten staatliche Strukturen hervorgebracht, in denen Schwarze durch Polizei und Ämter, Gesetze, Verordnungen und Einstellungen systematisch benachteiligt werden, hieß es in dem Bericht. Dieser strukturelle Rassismus werde bis heute weitgehend abgestritten. Die Länder müssten sich den Folgen des Sklavenhandels und des Kolonialismus endlich stellen und um Wiedergutmachung kümmern.

«Der jetzige Zustand ist unhaltbar», sagte die Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet. «Ich rufe alle Länder auf, Rassismus nicht mehr abzustreiten, sondern abzubauen.»

 Kleine Anpassungen reichten nicht, Systeme müssten grundlegend reformiert werden.

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