Mallorca: Abifahrt endet mit Zwangsquarantäne im Hotelzimmer

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Von Andrea Büring mit dpa, ap
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Sie werfen den Behörden in den sozialen Netzwerken "Entführung" vor: Weil sie sich nicht an die Corona-Abstandsregeln gehalten haben, sitzen 249 Schüler nun in Quarantäne...

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Sommer, Sonne, Coronavirus. Für viele Schülerinnen und Schüler aus Spanien endet die Abiturfahrt nach Mallorca isoliert auf einem Hotelzimmer. Fast 250 teils noch Minderjährige wurden von den Behörden in Zwangsquarantäne geschickt, weil sie auf Privatfeiern oder auf den Fähren zur Baleareninsel zu engen Kontakt zu später positiv getesteten Schülern hatten.

Die Zahlen in Spanien sind zuletzt stark in die Höhe geschnellt: Es gibt bereits mehr als 1.100 Corona-Fälle, die sich auf die Partyinsel zurückverfolgen lassen.

Überstürzte Abreise

Um der Zwangsquarantäne im Hotel zu entgehen, hatten viele versucht, in letzter Minute die Insel zu verlassen. Größtenteils wurden sie jedoch von den Behörden abgefangen. 

Nun stehen sie auf dem Balkon, protestieren und halten Schilder in die Höhe, auf denen das Wort "Entführung" zu lesen ist.

Eins der betroffenen Reiseunternehmen hat einen Anwalt eingeschaltet, Luis Baena Marcos.

Er sagt, "Quarantäne ist nur solange verpflichtend, bis man ein negatives Testergebnis erhält. Wir wissen, dass einige Jugendliche bereits einen PCR- oder Antigen-Test gemacht haben, der negativ ist. Doch sie sind immer noch in Quarantäne. Das ist illegal und könnte eine Straftat darstellen."

Mallorca in der Corona-Falle

Die Mittelmeerinsel verfolgt einen strengeren Kurs als das Festland. Die mallorquinische Gesundheitsministerin Patricia Gomez Picard sagte, "ich möchte darauf hinweisen, das diese Reisen so organisiert sind, dass jeder einzelne und alle zusammen die Verantwortung tragen."

Mallorca litt besonders stark unter den Folgen der Corona-Pandemie. Fast 850 Menschen starben auf der Insel, die hauptsächlich vom Tourismus lebt. Eine Szenario, das die Lokalbehörden unbedingt vermeiden wollen.

Die steigenden Zahlen in Spanien geben durchaus Anlass zur Sorge. Derzeit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei fast 58. Groß ist der Anteil der als besonders ansteckend geltenden Delta-Variante.

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