Israel: Biontech-Impfstoff zeigt geringere Wirksamkeit gegen Delta-Variante

Corona-Impfung in Ashdod, Israel, wird vorbereitet, 07.01.2021
Corona-Impfung in Ashdod, Israel, wird vorbereitet, 07.01.2021 Copyright Tsafrir Abayov/Copyright 2020 The Associated Press All rights reserved
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Von Euronews mit dpa
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Jüngsten Daten zufolge schwächt sich die Impfwirkung des Biontech/Pfizer-Impfstoffs gegenüber der Delta-Variante des Coronavirus deutlich ab.

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Jüngste Daten des israelischen Gesundheitsministeriums legen nahe, dass die Schutzwirkung des Biontech/Pfizer-Impfstoffs gegen Covid-19-Infektionen deutlich nachgelassen hat. Im Juni wurde sie mit gerade mal 64 Prozent angegeben, in Daten vom Februar wurde sie bei 94 Prozent angegeben. Vollständig Geimpfte entwickeln also trotz ihrer Impfung Krankheitssymptome. Vor schweren Vorläufen der Krankheit mit Krankenhausaufenthalten schützt "Comirnaty" dennoch zu 93 Prozent, davor waren es 98 Prozent gewesen.

Schuld daran ist offenbar die Delta-Variante, die sich seit einigen Wochen rasant in Israel ausbreitet -trotz der hohen Impfquote mit dem mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer. Das Land hat eine Impfquote von gut 56 Prozent und gilt als Vorzeigemodell in Sachen erfolgreiche Impfkampagne. Im Austausch für die schnelle Belieferung mit dem Impfstoff versorgt Israel die Forscher regelmäßig mit Daten, die für eine Weiterentwicklung und Anpassung des Vakzins nötig sind.

Seit rund zwei Wochen steigt die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen in Israel wieder deutlich an, vermutlich hatten Reiserückkehrer die Delta-Variante eingeschleppt und sich nicht an die Quarantäneauflagen gehalten. Die Zahl der Neuansteckungen beläuft sich inzwischen auf über 300 - und erreicht damit einen Stand wie Anfang April. Besonders häufig sind jüngere Menschen betroffen. Dennoch: die Zahl der schwer an Covid-19 erkrankten Menschen liegt bei 35, bislang ist keiner an der Infektion gestorben. 

Das israelische Gesundheitsministerium unterstrich, dass die Datenlage noch sehr begrenzt sei. In Deutschland wurden nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bis Ende Juni insgesamt 7.600 Infektionsfälle bei vollständig Geimpften registriert. Daten zur Impfwirkung gegenüber den verschiedenen Varianten fehlen bislang.

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