59 Minuten im All - Branson hat sich Lebenstraum erfüllt

Richard Branson hält während der Pressekonferenz nach seinem Weltraumflug ein Foto seiner Eltern hoch
Richard Branson hält während der Pressekonferenz nach seinem Weltraumflug ein Foto seiner Eltern hoch Copyright Susan Montoya Bryan/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved.
Copyright Susan Montoya Bryan/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved.
Von Euronews mit dpa
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Milliardär Richard Branson hat sich den Traum erfüllt, die Erde aus dem All zu sehen. Dabei geht es nicht nur um die Erfüllung eines persönlichen Wunschs, sondern um das Geschäft mit dem Weltraumtourismus.

WERBUNG

Milliardär Richard Branson hat sich den Traum erfüllt, die Erde aus dem All zu sehen. Dabei geht es nicht nur um die Erfüllung eines persönlichen Wunschs, sondern um das Geschäft mit dem Weltraumtourismus.

"Das Erlebnis meines Lebens", so hat Milliardär Sir Richard Branson seinen Flug an den Rand des Weltraums und wieder zurück bezeichnet. Branson und fünf Crewmitglieder erlebten in fast 90 Kilometern Höhe für wenige Minuten Schwerelosigkeit. Der Flug ins All dauerte 59 Minuten.

Branson zeigte auf der Pressekonferenz nach seiner Landung unter anderem Fotos seiner Eltern und seinen Kindern. Er habe die Fotos während des Flugs bei sich getragen, sagte er.

"Ich denke, wie die meisten Kinder habe ich von diesem Moment geträumt, seit ich klein war, und ehrlich gesagt, nichts kann dich auf den Blick auf die Erde aus dem Weltraum vorbereiten. Es war einfach magisch ... und plötzlich schaust du runter und siehst drei Leute, die zu dir hochschauen ...hey, was macht ihr denn da unten."

Der lang erwartete Flug war der erste Test mit voller Besatzung. Branson gründete seine private Weltraumfirma Virgin Galactic vor siebzehn Jahren, um kommerzielle Raumfahrzeuge zu entwickeln und zukünftigen Weltraumtourismus möglich zu machen.

Kritisiert wurde der öffentlich inszenierte Flug als Publicity-Gag und Wettbewerb der Superreichen. Richard Branson ist der erste von drei Raumfahrt-Enthusiasten, der seine eigenen Raumfahrzeuge testet, und schlägt damit Jeff Bezos von Amazon und Elon Musk von SpaceX.

Ziel von Branson - und auch von Amazon-Gründer Jeff Bezos und Tesla-Chef Elon Musk - ist es, ins Geschäft mit dem Weltraumtourismus einzusteigen. Doch Bransons All-Trip ist auch ein gelungener PR-Coup gegen seinen Konkurrenten Bezos: Der reichste Mann der Welt hatte in den vergangen Wochen seinen Flug ins Weltall am 20. Juli mit großem Aufwand beworben - dann kam Branson und kündigte an, dass er neun Tage früher fliegen werde.

Die Live-Berichterstattung von Virgin Galactic von dem Flug machte dementsprechend den Eindruck einer Werbeveranstaltung. Bezos gratulierte Branson bei Instagram und fügte hinzu: "Kann es kaum erwarten, dem Club beizutreten."

Der 70-jährige Branson, der als Abenteurer und Showman bekannt ist, war am Sonntag mit zwei Astronautinnen und drei Astronauten aufgebrochen. Das Raumschiff war zunächst unter einem Mutterflugzeug auf eine Höhe von etwa 14 Kilometer gebracht und dann abgesetzt worden.

Danach zündete das Triebwerk und beschleunigte das Raumfahrzeug während eines steilen Aufstiegs den Angaben zufolge auf mehr als die dreifache Schallgeschwindigkeit, was mehr als 3700 Stundenkilometern entspricht. Auf TV-Bildern war zu sehen, wie der Himmel sich von blau zu schwarz färbte, als Branson und seine Crew die Atmosphäre verließen.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Raumsonde SpaceX Dragon im Meer gelandet

Wie private Mond-Missionen ein neues Zeitalter der Weltraumforschung einläuten

Kein Krieg auf der ISS: Drei Amerikaner und ein Russe sind gut gelandet