Für die Regierung Kubas stehen die USA hinter den Protesten. Präsident Miguel Díaz-Canel spricht von einer Kampagne gegen die Revolution in sozialen Medien.
Nach den Massenprotesten in Kuba versucht die Polizei in der Hauptstadt Havanna wieder Ordnung herzustellen.
Tausende Menschen hatten hier und in vielen anderen Städten, wie Holguín, Matanzas, Camagüey und Santiago de Cuba gegen Mangelwirtschaft und Unterdrückung demonstriert. Vor allem in der Ortschaft San Antonio de los Baños südwestlich von Havanna kamen am Sonntag zahlreiche Demonstranten zusammen, wie auf in den sozialen Netzwerken veröffentlichten Videos zu sehen war. Auch in der nahegelegenen US-Stadt Miami, wo viele Exil-Kubaner leben, gab es am Sonntag eine Demonstration.
Kuba: USA haben Proteste angestachelt
Die Regierung des Einparteienstaates betonte, das Volk sei zur Verteidigung der Kubanischen Revolution von 1959 auf die Straße gegangen.
Präsident Miguel Díaz-Canel machte indirekt die USA für die Proteste verantwortlich. In den vergangenen Wochen habe eine Kampagne gegen die Revolution in sozialen Medien an Fahrt aufgenommen, sagte der 61-Jährige. Dort sei versucht worden, durch Manipulation von Emotionen Unzufriedenheit zu schaffen und die Kubaner zu spalten.
Washington sicherte den Demonstranten ihre Unterstützung zu.
Die Behörden gingen gezielt gegen die Proteste vor. Dutzende Demonstranten wurden verhaftet, zudem soll offenbar der Zugang zum Internet erschwert worden sein. Möglicherweise ein Versuch, die Demonstranten daran zu hindern, miteinander zu kommunizieren.
Beobachter sprachen von den größten Demonstrationen im autoritär regierten Kuba seit Jahrzehnten. Mindestens seit 1994 - damals war es zu einer schweren Wirtschaftskrise nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion gekommen.