Mosambik: EU mit Militäreinsatz gegen Terrorismus

Der EU-Außenbeauftrage Josep Borrell beim EU-Außenminister-Treffen in Brüssel
Der EU-Außenbeauftrage Josep Borrell beim EU-Außenminister-Treffen in Brüssel Copyright Virginia Mayo/AP Photo
Von Euronews mit dpa
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Die Europäische Union wird künftig Streitkräfte in Mosambik ausbilden. Mit dieser Maßnahme sollen die Regierungstruppen unterstützt werden.

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Die Europäische Union wird künftig Streitkräfte im südafrikanischen Mosambik ausbilden. Mit dieser Maßnahme sollen die Regierungstruppen unterstützt werden. Vor allem im Norden des Landes, in der Provinz Cabo Delgado, wird der Einfluss von islamistischen Rebellen immer stärker. Die Streitkräfte sollen in die Lage versetzt werden, die Zivilbevölkerung effizienter zu schützen.

EU-Außenminister-Treffen in Brüssel

Am Montag trafen sich dazu die EU-Außenminister in Brüssel. "Wir werden heute formell den Start der UTM-Mission in Mosambik beschließen", sagte Portugas Außenminister Augusto Santos Silva. Dies sei ein sehr wichtiger Schritt, um Mosambik im Kampf gegen den Terrorismus beizustehen.

Die EU richtet eine militärische Ausbildungsmission in Bandeira de Moçambique ein, hieß es in einem Tweet des Europäischen Auswärtigen Dienstes.

Ruanda mit 1.000 Streitkräften vor Ort

Die Soldaten sollen vor allem von Portugal gestellt werden. Lissabon sorgt bereits für bilaterale Unterstützung der Streitkräfte in dem Land.

Deutschland will sich bis auf Weiteres nicht beteiligen. Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte zuletzt darauf hingewiesen, dass die Bundeswehr bereits sehr bei dem Ausbildungseinsatz in Mali präsent sei.

Am Freitag trafen bereits 1.000 Soldaten aus Ruanda in Mosambik ein. Die Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (SADC) kündigte ebenfalls an, sich an dem Militäreinsatz zu beteiligen.

Armut als Nährboden für Terrorismus

Im Norden Mosambiks verüben islamistische Rebellen seit 2017 brutale Angriffe. Nach Angaben der EU gibt es mittlerweile mehr als 700.000 Binnenflüchtlinge.

Die Rebellion hat Experten zufolge ihre Wurzeln in den Missständen und Klagen der Bewohner der Region, die sehr arm ist und jahrelang von der Regierung vernachlässigt wurde. Derzeit seien in Cabo Delgado und benachbarten Provinzen schätzungsweise mindestens 1,3 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe und Schutz angewiesen, teilte die EU am Montag mit.

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