Seit der Corona-Krise hungern bis zu 161 Millionen Menschen mehr

Seit der Corona-Krise hungern bis zu 161 Millionen Menschen mehr
Copyright Sunday Alamba/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
Copyright Sunday Alamba/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
Von Euronews mit dpa
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Die Staatengemeinschaft will den Hunger in der Welt bis 2030 besiegen, doch in der Corona-Krise habe Unterernährung und Hunger deutlich zugenommen, knapp ein Zehntel der Weltbevölkerung sind betroffen.

WERBUNG

Die Staatengemeinschaft will den Hunger in der Welt bis 2030 besiegen, doch in der Corona-Krise habe Unterernährung und Hunger deutlich zugenommen, knapp ein Zehntel der Weltbevölkerung sind betroffen.

Der Hunger in der Welt hat einem neuen UN-Bericht zufolge im Jahr der Corona-Pandemie 2020 deutlich zugenommen. Bis zu 811 Millionen Menschen - das sind knapp ein Zehntel der Weltbevölkerung - waren Schätzungen zufolge im vergangenen Jahr unterernährt. Das seien 70 bis 161 Millionen mehr als noch im 2019, meldet die Welternährungsorganisation (FAO).

Es handelte sich um einen Anstieg um etwa 1,5 Prozentpunkte binnen eines Jahres. Dieser fiel im Vergleich zu den Vorjahreswerten, die zwischen 0,1 und 0,2 Prozentpunkten lagen, deutlich höher aus. 

Die Zunahme führen die Experten zum Großteil auf die Folgen der Corona-Krise zurück, deren Auswirkungen weiter untersucht werden müssten. 

In Asien 418 Mio Menschen mehr betroffen, in Afrika 282 mehr

Maximo Torero, Chef-Ökonom der FAO, sagte während der Veröffentlichung des Berichts in Rom: "In Asien sind es 418 Millionen Menschen mehr, die unterernährt sind und in Afrika sind es rund 282 Millionen Menschen mehr. In Lateinamerika haben wir ebenfalls einen Anstieg auf heute 9,1 Prozent der Bevölkerung, die unterernährt sind."

Konflikte, Klimaextreme und wirtschaftliche Rezessionen sind die Triebkräfte des Hungers. Sie wurden durch die Pandemie im vergangenen Jahr noch verschärft.

Die FAO warnt, dass das Ziel der Staatengemeinschaft, den Hunger bis zum Jahr 2030 zu stoppen, nur mit drastischen Maßnahmen erreicht werden kann.

Als Beispiele nennen die Experten entwicklungspolitische Maßnahmen in Konfliktgebieten, ein Zugang zu Klimarisikoversicherungen für Kleinbauern und ein Eingreifen in Lieferketten, um Kosten für Lebensmittel zu senken.

"Leider legt die Pandemie weiterhin Schwächen in unseren Ernährungssystemen offen, die das Leben und die Existenzgrundlage von Menschen auf der ganzen Welt bedrohen", hieß es in dem Bericht, in dem die Experten die Lage der Nahrungsmittelsicherheit in der Welt im vergangenen Jahr als "düster" bezeichneten. 

So habe 2020 zeitweise knapp einer von drei Menschen weltweit keinen sicheren Zugang zu ausreichenden Nahrungsmitteln gehabt. Darunter seien Millionen Kinder, die nicht genug zu essen bekommen, um gesund aufzuwachsen. Die meisten mangelernährten Kinder leben demnach in Asien und Afrika.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Tödliche Attacke auf Hilfskonvoi in Gaza: Israel entlässt zwei Offiziere

Gaza: Wie die ausländischen Helfer starben

Russisches Veto beendet Überwachung der UN-Sanktionen gegen Nordkorea