"Junge Frau": Der Tweet zu Laschet, der nach dem Hochwasser viral ging

Armin Laschet nach der Hochwasser-Katastriophe in Hagen in NRW
Armin Laschet nach der Hochwasser-Katastriophe in Hagen in NRW Copyright Martin Meissner/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews
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CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet steht nach der Hochwasser-Katastrophe auf Twitter in der Kritik.

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Die meisten Menschen in Deutschland sind geschockt über die Hochwasser-Katastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. In der Hocheifel, die es am schlimmsten getroffen hat, haben die Bewohnerinnen und Bewohner, derartige Verwüstungen noch nie erlebt. Zahlreiche Menschen sind ums Leben gekommen, weil die Hilfskräfte sie nicht rechtzeitig erreichen konnen. Doch auf Twitter trendeten #JungeFrau und #Laschet. Allerdings blieb #Hochwasser mit mehr als 89.000 Tweets am Donnerstagabend vorn.

Mit Hubschraubern und Booten musste die Feuerwehr Leute von den Dächern ihrer Häuser oder Autos retten. Vielerorts ist der Strom ausgefallen, Handyverbindungen waren zusammengebrochen.

Nicht nur Meteorologen erklären das Hochwasser durch die Klimakrise. Während bei den meisten großen Flüssen Schutzeinrichtungen gegen Überflutungen eingerichtet wurden, gibt es solche bei Bächen und kleineren Flüssen kaum.

Unterdessen sorgt ein Interview von NRW-Ministerpräsident und CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet auf Twitter für Empörung. Laschet soll darin die WDR-Moderatorin Susanne Wieseler mit "junge Frau" angesprochen haben. Dies stimmt nicht - so verlautet es jedenfalls am Tag danach.

Bei dem hitzigen Wortwechsel zwischen ihm und der Moderatorin war ihm offenbar der Name Wieselers entfallen, Laschet sagte mehrfach "Frau...". Er verteidigte Nordrhein-Westfalens klimapolitische Anstrengungen, das Land sei Spitzenreiter, Laschet sagte aber auch "weil jetzt so ein Tag ist, ändert man nicht die Politik".

Zuvor hatte Laschet allerdings erklärt, dass im Kampf gegen die Klimakrise "mehr Tempo" notwendig sei. "Der Klimawandel entsteht ja nicht in einem Bundesland, sondern weltweit. Da brauchen wir mehr Dynamik", sagte der Kanzlerkandidat.

Der Tweet des Journalisten Patrick Diekmann mit dem Videoausschnitt des Gesprächs der "Aktuellen Stunde" ging am Donnerstag viral.

Doch die Moderatorin selbst hat das mit der "jungen Frau" gar nicht so gehört - schreibt Susanne Wieseler auf Twitter.

Und offenbar gibt es Erklärungsbedarf für die Worte des CDU-Kanzlerkandidaten.

Dass die Hochwasser-Lage zu Wahlkampfzwecken genutzt wird, ist ebenfalls ein Thema auf Twitter. Die FAZ titelt "Wieder ein Gummistiefel-Wahlkampf".

Und der RTL-Redakteur meint, das Hochwasser sei "ein Charaktertest der Kandidaten".

Übrigens war die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz Malu Dreyer auch am Donnerstag vor Ort im Hochwasser-Gebiet - im Schlepptau hatte sie den SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz.

Dies ist ein Update des Artikels vom 15. Juli 2021.

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