Flutkatastrophe: Erftstadt - eine verwüstete Stadt

Zerstörte Häuser in Erftstadt
Zerstörte Häuser in Erftstadt Copyright Euronews
Von Luis Nicolas Jachmann
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Das extreme Hochwasser hat in der Stadt südlich von Köln zu Häusereinstürzen, erheblichen Schäden und Evakuierungen geführt. Mit Toten wird gerechnet, Menschen werden noch immer vermisst.

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Manfred Pesch hat in den Fluten sein Hotel verloren. Der 55-jährige musste den erheblichen Schaden am Freitagvormittag feststellen. Bis zu zwei Meter hoch stand das Wasser in seinem Etablissement in der Kleinstadt Gemünd, mitten in der Eifel. "Meine ganze Existenz ist zerstört. Zum Glück sind alle gesund. Ich hoffe auch schnelle Hilfe", sagt Manfred Pesch.

Wie er sind viele Betroffene im Krisengebiet südlich von Köln auf Unterstützung durch die Politik angewiesen. Bundeskanzlerin Merkel und Finanzminister Scholz planen ein Bundes-Hilfsprogramm. Und die Länder NRW und Rheinland-Pfalz haben Soforthilfen angekündigt.

Im Grenzgebiet zwischen NRW und Rheinland-Pfalz

40 Kilometer nördlich von Gemünd ist das Ausmaß der Flutkatastrophe noch sichtbarer. In Erftstadt-Blessem sind drei Häuser komplett eingestürzt, Teile der historischen Burg sind zusammengesackt. Heftige Erdrutsche, ausgelöst durch extreme Wassermassen haben Häuser mit sich gerissen. Teile des Standstreifens der gesperrten Autobahn A1 haben sich losgelöst.

Tote und Vermisste in Erftstadt

Der Innenminister von NRW Herbert Reul geht von mehreren Toten in Erftstadt aus. Genaue Zahlen konnte er noch nicht nennen. Ein Krankenhaus und einige Pflegeheime mussten evakuiert werden.

Die Stadt Erftstadt hat ein Spendenkonto eingerichtet

Rettungskräfte mussten mehrere Dutzend Menschen aus ihren Häusern befreien – überwiegend mit Booten. Ein Gasaustritt erschwerte die Einsätze.

Die Suche nach Vermissten dauert an. Doch die Bergung gestaltet sich schwierig: viele Straßen sind noch immer unpassierbar. Die Bundeswehr ist im Stadtgebiet mit Transportpanzern unterwegs. Einsatzkräfte warnen die evakuierten Einwohner davor, in ihre Häuser zurückzukehren. Die Lage sei unübersichtlich und die Einsturzgefahr noch nicht gebannt.

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