Bad Neuenahr und Schuld beklagen etliche Todesopfer und riesige Schäden an Häusern, Straßen und Brücken. In diesen Tagen zeigt sich viel Solidarität.
Priester Jörg Meyrer muss in diesen Tagen vielen Menschen im persönlichen Gespräch Trost spenden. Er sieht die Wucht, mit der die Flut Leben und Existenzen in Bad Neuenahr-Ahrweiler zerstört hat jeden Tag. Bis zu sieben Meter hoch sei die Flutwelle gewesen - sagt der Priester.
Sie überraschte viele Bewohner:innen in der 30.000-Einwohner-Ortschaft in Rheinland-Pfalz. In einigen Fällen konnten junge, mobile Anwohner:innen ältere Menschen rechtzeitig noch retten. Doch nicht in allen Fällen gelang die Notrettung. "Ältere Menschen lagen in ihren Betten und haben die nahende Katastrophe nicht gehört." Der Priester rechnet damit, dass die Zahl der Toten in seiner Region noch steigen wird.
Laut Polizeiangaben sind im Landkreis Ahrweiler 117 Menschen in der Flut gestorben, über 700 Menschen haben Verletzungen davon getragen. Und noch immer werden rund 170 Personen vermisst. Die Menschen stehen hier in dieser schweren Stunde zusammen. Die Überschwemmungen haben die Pizzeria von Paddy Amanatidis schwer ramponniert. Bei den Aufräumarbeiten kommen Nachbarn spontan vorbei, packen mit an. An den Gedanken des Aufgebens verliert die junge Unternehmerin keine Sekunde: "Meine Schwester und ich sind eine Familie. Wir halten zusammen".
Großer Zusammenhalt auch in der Voreifel
Viel Solidarität gibt es auch etwas weiter südlich, in der Ortschaft Schuld - in der Voreifel. Lisa Kuhles und andere tatkräftige Freiwillige helfen in der Not und kochen für Menschen, die ihr Zuhause in der Flut verloren haben. "Wir haben genügend Essen für alle, die obdachlos geworden sind", zeigt sich Kuhles optimistisch.
Auf schnelle Soforthilfe sind in den Ortschaften rund um die Eifel tausende Menschen angewiesen. Sie hoffen, dass die Politik ihr Versprechen, über eine rasche, unbürokratische Unterstützung zügig einlöst.