Bei seinem Besuch in Französisch-Polynesien trifft Emmanuel Macron auf die Hoffnung vieler Menschen auf Entschädigung für französische Atomtests.
Die Bewohner der französischen Überseegebiete im Pazifik haben hohe Erwartungen an den Besuch von Präsident Emmanuel Macron. Sie hoffen auf eine Entschädigung für die Folgen der Atomtests, die bis 1996 in Französisch-Polynesien stattfanden. Insgesamt wurden 193 Nuklearsprengsätze mit einer Sprengkraft von 850 Hiroshima-Bomben zur Explosion gebracht.
"Eine Entschuldigung wäre enorm"
Pater Auguste Uebe Carlson engagier sich im Verein "193" gegen das Vergessen. Er argumentiert: "Macron hat kürzlich anerkannt, dass die Kolonisation in Algerien ein Verbrechen war. Wir erwarten, dass er erklärt, dass die Tests kriminell waren und eine Form der Kolonisation, die hier im Pazifik mit Atomkraft verbunden ist." Leonie Tetunu, eine andere Aktivistin findet: "Eine Entschuldigung reicht aus. Das wäre enorm. Dass er um Vergebung bittet, das ist alles."
Ab 1966 dienten zwei Atolle im Pazifik 30 Jahre lang als Basis für französische Atomexperimente. Der Wind trug radioaktive Strahlung bis zu weit entfernten Nachbarinseln. Viele Menschen erkrankten an Krebs.