Brände und Stromausfälle: 44 Grad und mehr am Mittelmeer

Brände und Stromausfälle: 44 Grad und mehr am Mittelmeer
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Von Ioulia Poukhli
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Die Türkei fordert Löschflugzeuge aus der Ukraine, Russland, dem Iran und Aserbaidschan an. In Griechenland droht die Überlastung des Stromnetzes dank der Hitzewelle, Italien meldet 37.000 Einsätze gegen Waldbrände - seit Mitte Juni.

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Die Hitzewelle in Süd- und Osteuropa hat hunderte Waldbrände in Italien, Griechenland und der Türkei angefacht. Die Hitze bedroht die Energieversorgung, überall laufen die Klimaanlagen bei Temperaturen bis zu 45 Grad auf Hochtouren. In Griechenland wurden Kohlekraftwerke, die stillgelegt werden sollten, wieder in Betrieb genommen, um das nationale Stromnetz zu stabilisieren.

Dann Mitchell, Professor für Klimawissenschaften an der Universität Bristol, sagte, dass die Hitzewelle in Südosteuropa "überhaupt nicht unerwartet ist und sehr wahrscheinlich durch den vom Menschen verursachten Klimawandel verstärkt wird".

Die Zahl der extremen Hitzeereignisse auf der ganzen Welt nimmt von Jahr zu Jahr zu, wobei die zehn wärmsten Jahre seit 2005 aufgezeichnet wurden", so Mitchell.

"In diesem Jahr haben wir eine Reihe signifikanter Ereignisse erlebt, darunter eine besonders dramatische Hitzewelle im Westen Kanadas und der USA, die selbst für den derzeitigen Stand des Klimawandels extrem war", so Mitchell. Diese "schwarzen Schwäne" hat es schon immer gegeben, aber jetzt sind sie noch tödlicher.

Türkei

In der Türkei sind weiter Tausende im Einsatz gegen Wald- und Buschbrände. Von 132 Bränden seien 125 unter Kontrolle. Zahlreiche Orte wurden evakuiert, Die EU schickt drei Löschflugzeuge, die Türkei forderte zusätzlich Löschflugzeuge aus der Ukraine, Russland, dem Iran und Aserbaidschan an. In mehreren Regionen fiel stundenweise der Strom aus, unter anderem in Istanbul, Ankara und Izmir - die Klimaanlagen etwa liefen dort seit Tagen auf Hochtouren.

YASIN AKGUL/AFP or licensors
Verzweifelte Feuerwehrleute in der TürkeiYASIN AKGUL/AFP or licensors

Italien

Die italienische Zivilschutzbehörde den europäischen Mechanismus zur Anforderung von Löschflugzeugen aus anderen EU-Ländern aktiviert. Die italienische Feuerwehr teilte mit, dass sie seit dem 15. Juni landesweit rund 37.400 Einsätze wegen Wald- und Buschbränden hatte - 16.000 mehr verglichen mit dem Vorjahr. Besonders betroffen sind Sizilien, Apulien und Kalabrien.

Griechenland

In Griechenland wurde mit Hilfe von Löschflugzeugen und Hubschraubern ein Großbrand auf der Urlaubsinsel Rhodos unter Kontrolle gebracht. Auch in Athen geht die Sorge vor Stromausfällen um, auch hier laufen die Klimaanlagen bei Temperaturen von 44 Grad auf Maximum. Die Meteorologen geben keine Entwarnung, für die nächsten Tage erwartet das griechische Wetteramt bis zu 47 Grad.

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