Umweltkatastrophe in Sibirien mit Rekordhitze und anhaltenden Waldbränden

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Von Euronews mit AP
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In Jakutien ist die Durchschnittstemperatur in den vergangenen Jahrzehnten jährlich um drei Grad gestiegen. So stark wie nirgendwo weltweit.

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Seit Wochen stehen die Wälder um das sibirische Jakutsk in Flammen. Für die Region ist es der trockenste Sommer seit 150 Jahren mit einer Rekordhitze von 39 Grad.

Die Waldbrände befielen mehr als 1,5 Millionen Hektar der Taiga. Ein Ende ist noch lange nicht in Sicht. Die Folgen für die Umwelt sind schwerwiegend:

Die Feuer setzen große Mengen Kohlenstoff in die Atmosphäre frei und zerstören die grünen Lungen Sibiriens. Sie tragen auch dazu bei, dass der Permafrost in der Region schneller abtaut.

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts ist die Durchschnittstemperatur in Jakutien mehr als doppelt so stark angestiegen als in anderen Regionen dieser Welt.

Der stellvertretende Direktor des Melnikow Permafrost Instituts, Alexander Fyodorov, erklärt:

"In Jakutsk ist die durchschnittliche Jahrestemperatur um drei Grad gestiegen. Die lag früher bei -10, jetzt liegt sie bei -7 Grad. Das ist ein großer Unterschied und wirklich sehr selten."

In der Region mit knapp einer Million Menschen kämpfen etwa 1.000 Feuerwehrkräfte und Freiwillige gegen die Flammen - zumeist sind sie schlecht ausgerüstet. Sie schaffen es gerade, Siedlungen, nicht aber die Wälder vor den Feuern zu schützen.

Alexander Isayev von der Russischen Akademie der Wissenschaften in Jakutsk fordert, "wir brauchen Schutzmechanismen. Es wird eine läppische Summe ausgegeben, um unsere Wälder zu schützen: Sechs Rubel pro Hektar, während andere Regionen 100 oder mehr Rubel pro Hektar zur Verfügung haben. Dieses Budget für unsere Wälder, die in ganz Russland besonders feueranfällig sind, ist katastrophal niedrig."

Den russischen Forstbehörden zufolge sind in diesem Jahr landesweit bereits 11,5 Millionen Hektar Wald verbrannt. Der Durchschnitt eines gesamten Jahres liegt normalerweise bei 8,9 Hektar.

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