Keine Entwarnung für Brände in Südeuropa: Dramatische Lage auf Euböa

Keine Entwarnung für Brände in Südeuropa: Dramatische Lage auf Euböa
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Von Euronews mit AP
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In Teilen Griechenlands bleibt die Lage unverändert dramatisch. Die Regierung erfährt eine Welle der Hilfsbereitschaft aus dem Ausland.

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Im Süden Europas ist kein Ende der Feuersbrünste in Sicht. In Griechenland bekämpfen die Einsatzkräfte drei große Brandherde.

Besonders dramatisch ist die Lage im Norden der Norden der zweitgrößten Insel Euböa. Dort kämpf en die Menschen um jeden Quadratmeter Land. Am Sonntag begannen die Rettungskräfte verstärkt mit dem Einsatz von Löschflugzeugen, nachdem die Brände im Norden Athens vorerst nachgelassen hatten und die Flieger in der dicht besiedelten Region nicht mehr so dringend gebraucht wurden. Allerdings wird die Arbeit erschwert: "Es gibt große Schwierigkeiten für die Löschflugzeuge, weil die Temperaturen extrem hoch sind und die Sicht sehr schlecht", sagte der griechische Zivilschutzchef Nikos Chardalias. Auf der Insel gibt es zwei gewaltige Feuerfronten.

Mit dem Mut der Verzweiflung versuchen Anwohnerinnen und Anwohner vielerorts, mit Traktoren Schneisen zu schlagen, um so das Übergreifen der Flammen auf ihre Häuser zu verhindern.

Im Norden von Athen ist ein Feuer in einem Nationalpark teilweise unter Kontrolle gebracht worden. Der beißende Rauch zieht bis in die Hauptstadt, wo mehr und mehr Menschen unter schweren Atemproblemen leiden. Für sie ist eine Hotline eingerichtet worden. Bislang kam ein Feuerwehrmann durch die Flammen ums Leben. 20 Menschen wurden nach Behördenangaben verletzt.

Keine Entwarnung gibt es für den Süden der Halbinsel Peloponnes und einen Großbrand in der Nähe von Olympia. Hoffen lässt Griechenland die Hilfsbereitschaft im Ausland.

Aus Ägypten kamen bereits zwei Hubschrauber samt Personal. Deutschland schickte 200 Feuerwehrleute und Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks schicken. An diesem Sonntag machen sich unter anderem knapp 60 Helfer aus Nordrhein-Westfalen auf den Weg nach Athen. Weitere Zusagen gab es aus Polen, der Slowakei, Tschechien, Großbritannien, Katar und Kuwait.

Tote in Italien

Auch in Süditalien ist die Feuerwehr im Dauereinsatz. In Kalabrien loderten die Flammen unter anderem in einem Nationalpark. Aus der Region meldete die Feuerwehr auch zwei Todesopfer durch Brände.

Hunderte Bewohner und Touristen sind wegen Feuern um die italienische Adria-Gemeinde Campomarino aus ihren Unterkünften gebracht worden. Die Behörden evakuierten am Sonntag Hotels, Campingplätze und Wohnhäuser im Ortsteil Campomarino Lido am Meer, wie die Feuerwehr am Abend mitteilte. Mehr als 400 Menschen wurden demnach aus den Häusern geholt.

Brände gibt es auch auf den Inseln Sizilien und Sardinien. Der Zivilschutz warnte vor weiteren Feuern. In dieser Woche soll es auf den Inseln bis zu 45 Grad heiß werden.

Türkei: Sechs große Brandherde

In der Türkei haben die Behörden nach zehn Tagen Brandbekämpfung eine Zwischenbilanz gezogen.

217 Feuer seien landesweit unter Kontrolle gebracht worden. Aktuell bekämpfe man sechs Brandherde in zwei Provinzen. Tausende Freiwillige hätten sich auf eigene Verantwortung den Einsatzkräften angeschlossen.

Millionenfläche in Sibirien abgefackelt

Auch in Teilen Sibiriens brennt es weiter lichterloh. Im Nordosten Sibiriens hätten 180 aktive Feuer über 1,3 Millionen Hektar Land verwüstet. Das russische Verteidigungsministerium entsandte 120 Spezialisten. Einige Gebiete mussten evakuiert werden. Landesweit wurden 250 Brände mit einer Gesamtfläche von mehr als drei Millionen Hektar registriert.

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