Auch im dritten Berufungsverfahren an einem US-Gericht muss der Pharmariese Bayer eine Niederlage hinnehmen.
Auch im dritten Berufungsverfahren an einem US-Gericht muss der Pharmariese Bayer eine Niederlage hinnehmen. Hintergrund ist der Streit um vermehrtes Krebsrisiko bei Menschen, die mit dem Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat gearbeitet haben. Das Gericht in San Francisco entschied nun, dass das Urteil, wonach Bayer für die Krebserkrankungen von eines Ehepaars haften muss, rechtens ist.
Bereits 2019 hatte eine Geschworenenjury im US-Bundesstaat Kalifornien zu Schadenersatz und Strafzahlungen in Höhe von zwei Milliarden Dollar (rund 1,7 Milliarden Euro) an die beiden Betroffenen verdonnert. Die Summe war später auf 86,7 Millionen Dollar (73,9 Millionen Euro) angepasst worden.
Ein Sprecher von Bayer erklärte, dass das Unternehmen die Entscheidung des Gerichts respektiere, damit aber nicht einverstanden sei. Das Urteil sei nicht durch die Beweislage beim Prozess oder geltendes Recht gedeckt. Der Konzern sondiere seine Optionen für eine erneute Überprüfung des Falls.
Der Leverkusener Pharmakonzern Bayer hatte 2018 den US-Saatgutriesen für 60 Milliarden Dollar gekauft. Schon damals war klar, dass es zahlreiche Klagen wegen Glyphosat geben würde. Der Konzern strebt einen großen Vergleich zur Beilegung an.
Alle bisherigen, vor Gericht verhandelten Fälle verlor Bayer. Inzwischen hat in Kalifornien ein weitere Prozess begonnen. Das Unternehmen setzt darauf, eines der Urteile vom Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten kippen zu lassen. Sollten Bayer auch dort nicht Recht bekommen, hat der Konzern bereits vorgesorgt und 4,5 Milliarden Dollar zurückgestellt.