In Artena vor den Toren Roms brauchen sie keine Müllautos - Mela, Gioia und Pastora haben alles im Griiff. Vermutlich eine der besten Eseleien Italiens...
Artena, ein pittoreskes Bergdorf vor den Toren von Rom. Wie überall auf der Welt gibt’s auch hier – Müll. Den haben hier Mela, Gioia und Pastora im Griff – oder besser gesagt – auf ihren Schultern. Die Zweibeiner sammeln den Müll – die Maul- pardon Müllabfuhr erledigen die Esel. Für Maultier besitzer Emilio Bucci sonnenklar: "Mein Vater und me n Onkel haben mir alles beigebracht, und ich habe meine Erfahrung an meinen Sohn weitergegeben. Bergauf, bergab, enge Kurven, Maultiere sind intelligent und sie kommen gut mit den Kurven klar."
Sechs Kilometer in Italiens wohl steilster Fußgängerzone – da braucht es geschultes Fachpersonal, also eine echte Eselei. Autos kommen hier gar nicht in die Spur. Dafür sind Mela, Gioia und Pastora als passionierte Unpaarhufer-Mülltrenner echte Profis. Bürgermeister Loris Talone ist verzückt ob dieser animalischen Müllabfuhr: „Mit den Maultieren haben wir sehr gute Ergebnisse erzielt, Über 80 Prozent des Recyclings wurden erreicht. Wir hatten diese Idee, weil alles aus der Altstadt jetzt mit Maultieren transportiert wird.“
In Artena schwören sie auf diese ökologische Eselsbrücke. Hufgetrappel statt Abgase – Klappern gehört hier zum Handwerk des tierischen Müllentsorgungstrios. Und wenn die drei selbst mal „Müll“ produzieren – kein Problem: Der wird aufgesammelt und macht Gartenbesitzer glücklich – was für ein Dünger!