Plattensee: Tihany soll grün bleiben

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Von Beatrix Asboth
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Doch die Bagger stehen schon in den Startlöchern.

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Tihany ist eine Gemeinde auf der gleichnamigen Halbinsel am nördlichen Ufer des Plattensees in Ungarn. Hier sollen Appartmenthäuser und vor allem Hotels entstehen, wenn es nach den einen geht. Doch Einwohner und Naturschützer hoffen, dass die Zukunft anders aussieht. Sie wollen die Landschaft so unberührt wie möglich erhalten. Denn für sie ist Tihany etwas ganz besonders, das es zu schützen gilt.

Aktivistin Éva Csáki-Maronyák: "Tihany wird zugrunde gehen, wenn sie hier zu bauen anfangen. Das sieht man an anderen Beispielen rund um den Plattensee. Tihany ist einzigartig, ein Schmuckkästchen, wie es kein anderes gibt."

Am Wochenende demonstrierten etwa 300 Menschen gegen die Bauvorhaben.

 György Molnár, Bürgervereinigung "Révbe Érünk Egyesület": "Die Bevölkerungszahl im Ort würde sich verdoppeln, wenn sie bauen. Das hat Folgen für die Umwelt. Denken Sie allein an die zusätzlichen Autos, die dann unterwegs sind."

Doch der eigene Bürgermeister fällt den Menschen von Tihany in den Rücken, hat er doch die Baugenehmigungen schon vergeben:

Imre Tósoki, Bürgermeister von Tihany: “Dieses Gebiet ist schon seit langem für die Förderung des Tourismus vorgesehen. Und zwar schon seit 30 Jahren. Die Halbinsel ist doch ohnehin schon zum größten Teil ein Nationalpark, da darf sowieso nicht gebaut werden."

Damit hat der Bürgermeister zwar recht, doch den Umweltaktivistinnen und Aktivisten, den Besitzerinnen und Besitzern von Ferienhäusern in Tihany und den Einwohnerinnen und Einwohnern von Tihany reicht das nicht. Sie wollen den Ort so klein wie möglich halten.

Beatrix Asboth, Euronews: "Ein Wohnkomplex wie dieser hier hinter mir, zusammen mit seinen importierten Palmen, so etwas soll auch in Tihany entstehen und genau das wollen viele nicht. Immer mehr Zement, alles zubetoniert, damit - so sagen sie - bringt man alles, was typisch Plattensee ist, um."

Zunächst wären die Aktivistinnen und Aktivisten schon zufrieden, wenn der Baubeginn um zwei Jahre aufgeschoben würde, damit ein Kompromiss mit den Behörden gefunden werden kann. Allerdings stehen die Bagger schon fast in den Startlöchern.

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