Biden verteidigt Abzug aus Afghanistan: "Gibt keinen guten Zeitpunkt"

Joe Biden verteidigt sein Vorgehen in Afghanistan und den Abzug der US-Truppen
Joe Biden verteidigt sein Vorgehen in Afghanistan und den Abzug der US-Truppen Copyright Evan Vucci/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews mit AFP
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Der US-Präsident gestand ein, dass die Machtübernahme durch die Taliban in Afghanistan schneller stattgefunden habe als erwartet.

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Joe Biden steht wegen der Lage in Afghanistan unter Druck - nicht durch die Fotos im Internet - wo viele die Evakuierung der US-Botschaft in Kabul mit dem Rückzug der Amerikaner aus Saigon vergleichen.

In seiner Rede zur Lage in Afghanistan, für die er früher als geplant aus Camp David ins Weiße Haus zurückgekehrt war, hat der US-Präsident zwar zugegeben, dass die Machtübernahme durch die Taliban schneller stattgefunden habe als erwartet, dennoch verteidigte Biden seine Entscheidung für den Abzug der US-Truppen aus dem Land.

Er sagte: "Ich stehe voll und ganz hinter meiner Entscheidung. Nach 20 Jahren habe ich auf die harte Tour gelernt, dass es nie einen guten Zeitpunkt für den Abzug der US-Truppen gab. Deshalb sind wir immer noch dort."

Zudem erklärte Biden: "Wir sind vor fast 20 Jahren mit einem klaren Ziel nach Afghanistan gegangen: diejenigen zu fassen, die uns am 11. September 2001 angegriffen haben, und dafür zu sorgen, dass Al-Qaida Afghanistan nicht als Basis nutzen kann, von der aus sie uns erneut angreifen kann. Das haben wir getan - vor zehn Jahren. Unsere Mission war nie der Aufbau einer Nation."

Der US-Präsident wollte mit dem im April angekündigten Abzug der US-Truppen bis zum 11. September 2021 vor allem einen in den USA unpopulären Militäreinsatz beenden, den längsten in der Geschichte Amerikas.

Die von den USA mitorganisierten Friedensgespräche mit den Taliban in Katar wurden von den Islamisten allem Anschein nach nur als Vorwand genutzt, um Zeit zu gewinnen.

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