Humanitäre Hilfe in Afghanistan dringend benötigt

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Copyright Shekib Rahmani/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
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Von Anelise Borges
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Die Präsidentin des Roten Halbmonds in Afghanistan appelliert an die internationale Gemeinschaft.

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In dem Lager für Binnenvertriebene in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind diejenigen, die vor dem Konflikt zwischen afghanischen Streitkräften und den Taliban aus anderen Teilen des Landes geflohen sind.

Sie kamen hierher, um Zuflucht zu suchen, aber der Konflikt hat sie eingeholt.

Ein Vertriebener sagt: "Wir haben unser Auskommen verloren. Den Taliban sind wir egal. Es ist eine Woche her, dass die Leute hier etwas zu essen bekommen haben."

Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden seit Jahresbeginn in Afghanistan über eine halbe Million Menschen durch die Kämpfe vertrieben. Insgesamt sind drei Millionen im Land auf der Flucht. Alle können nicht ausgeflogen werden und alle wollen auch nicht weg.

Shabia Mantoo, UNHCR-Sprecherin: "Evakuierungen werden manchen Menschen nützen, ihr Leben retten, aber was ist mit den anderen, die nicht ausreisen können oder vielleicht auch nicht weg wollen, auch sie brauchen Schutz und Unterstützung."

Unterstützung haben auch Organisationen in Afghanistan gefordert: Dr. Nilab Mobarez ist Präsidentin des Roten Halbmonds in Afghanistan. Sie sagt, schon vor der Machtübernahme der Taliban seien viele Menschen auf Hilfe angewiesen gewesen. 

Dr. Nilab Mobarez: "Der Bedarf ist riesig. Er war es schon, bevor das passiert ist. Es fehlte an Nahrung, nicht nur wegen des Krieges, sondern auch wegen der großen Dürre."

Die Corona-Pandemie hat auch Afghanistan nicht verschont. Die Präsidentin des Roten Halbmonds in Afghanistan fürchtet, jetzt könne sich die Pandemie noch schneller ausbreiten.

Dr. Nilab Mobarez: "Problematisch ist, dass sich so viele Menschen jetzt innerhalb des Landes bewegen ohne Schutz, ohne Maske, ohne Distanzierung. Die nächste Welle kann dadurch nur noch schlimmer werden. Wir hatten mit dem Impfen begonnen, aber seit vergangener Woche kommen kaum mehr Menschen in die Krankenhäuser, um sich impfen zu lassen. Sie haben Angst, ihr Haus zu verlassen, sie holen sich auch ihre zweite Dosis nicht. Deshalb bitten wir die internationale Gemeinschaft, helft uns, damit wir den Menschen helfen können."

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