Von der Leyen bestätigt Kontakt mit Taliban

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Von Euronews mit dpa
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Mit den neuen Machthabern in Afghanistan, den Taliban, hat des bereits Kontakt gegeben, bestätigt Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Es ging darum, die Evakuierungen der Menschen aus dem Land zu erleichtern.

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Mit den neuen Machthabern in Afghanistan, den Taliban, hat des bereits Kontakt gegeben, bestätigt Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Es ging darum, die Evakuierungen der Menschen aus dem Land zu erleichtern.

Dabei sei aber es keineswegs um eine Anerkennung der Regierung gegangen, stellte von der Leyen während eines Besuchs eines Erstaufnahmelagers in Spanien klar. Es sei bei dem Kontakt mit den Islamisten vor allem darum gegangen, die Evakuierungen der Menschen aus Afghanistan zu erleichtern.

Als Allererstes müsse man nämlich den durch die Machtübernahme der Taliban in Gefahr geratenen Menschen "legale und sichere" Fluchtrouten bieten. Von der Leyen forderte die internationale Gemeinschaft auf, die Geflüchteten mit offenen Armen zu empfangen. 

"Ich appelliere hier auch an alle Staaten, die sich an den Afghanistan-Missionen beteiligt haben, europäische und andere, ausreichende Aufnahmequoten und sichere Fluchtwege zu ermöglichen, damit wir gemeinsam die Schutzbedürftigen aufnehmen können."

Eine Milliarde Euro Hilfsgelder für Afghanisten nur bei Wahrung der Menschenrechte

Von der Leyen stellte außerdem eine Erhöhung der humanitären Hilfe in Aussicht. "Wir müssen helfen, das ist unsere Verantwortung." Man müsse aber nicht nur den Ausgeflogenen helfen, "sondern auch denjenigen, die in Afghanistan geblieben sind". 

Es werde allerdings keine Mittel für die Taliban geben, wenn diese nicht die Menschenrechte respektieren sollten, sagte sie bezüglich der Entwicklungsgelder in Höhe von einer Milliarde Euro, die für Afghanistan für die nächsten sieben Jahren vorgesehen sind.

Der Militärflughafen Torrejón de Ardoz samt Aufnahmelager in der Nähe von Madrid dient als europäisches Drehkreuz aller geretteten Flüchtlinge aus Afghanistan. Nach medizinischen Untersuchungen und Sicherheitschecks sollen diese Menschen auf mehrere Länder der Union verteilt werden.

Beim Besuch des Zentrums wurde von der Leyen unter anderem vom spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez, von Ratspräsident Charles Michel und dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell begleitet.

Sánchez und von der Leyen stimmten darin überein, der internationale Einsatz der vergangenen Jahre in Afghanistan sei "nicht umsonst" gewesen. Man habe viel getan für das Land, unter anderem im Bildungsbereich. "Wir haben gesät, und wir hoffen, dass diese Saat in Zukunft zu mehr Wohlstand, Sicherheit und Freiheit für das afghanische Volk führen wird", erklärte Sánchez.

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