US-Regierung warnt vor möglichen Terroranschlägen am Kabuler Flughafen. Die Gefahr eines Anschlags der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sei real sagte der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden.
Die USA und ihre Verbündeten versuchen nach wie vor, so viele ihrer Staatsbürger und afghanische Ortskräfte wie möglich aus Afghanistan auszufliegen.
Zugleich warnt die US-Regierung vor möglichen Terroranschlägen am Kabuler Flughafen. Die Gefahr eines Anschlags der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sei real sagte der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, dem Sender CNN. Die militant-islamistischen Taliban und der regional aktive Zweig des IS in Afghanistan sind verfeindet.
Trotz leichter Entspannung der Lage am Flughafen von Kabul harren dort weiterhin Tausende verzweifelte Menschen bei großer Hitze und chaotischem Gedränge aus. Sieben Zivilisten kamen in dem Tumult ums Leben.
Rund 28.000 Menschen wurden seit Beginn der Evakuierungsmission vor gut einer Woche ausgeflogen. Am 31. August wollen die USA ihrer Truppen endgültig abziehen.
Großbritannien und Deutschland für eine Verlängerung der Rettungsmission
Britische und deutsche Politiker setzen sich für eine Verlängerung der Rettungsmission ein.
"Wir werden weiterhin die Situation bewerten und arbeiten mit Hochdruck daran, so viele Menschen wie möglich aus dem Land zu bringen", sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin dem Sender ABC. "Und wenn die Frist abläuft, werden wir dem Präsidenten eine Empfehlung geben."
Lloyd Austin sagte auch, man werden weiterhin nach verschiedenen Wegen, auch nach kreativen Wegen suchen, um amerikanische Bürger zu erreichen und ihnen zu helfen, zum Flughafen zu kommen.
300.000 Binnenflüchtlinge - humanitäre Lage droht sich zu verschlechtern
Nach UN-Angaben gibt es im Land allein in den vergangenen zwei Monaten 300.000 Binnenflüchtlinge. Wegen des massiven Anstiegs droht sich die humanitäre Lage in dem vom Krieg gebeutelten Land deutlich zu verschärfen.
Die Bundeswehr fliegt nun auch Hilfsgüter vor allem für Kinder in die afghanische Hauptstadt. Babynahrung, Windeln, aber auch Obst und Hygieneartikel würden über das Drehkreuz im usbekischen Taschkent nach Kabul gebracht, sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU).
Zwischen Jahresbeginn und Anfang August sind mehr als 550.000 Menschen in dem Krisenland wegen Gefechten aus ihren Städten und Dörfern geflohen. Das geht aus Daten der UN-Agentur zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) hervor. Im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum rund 165.000 Binnenflüchtlinge gewesen. Weitere fünf Millionen Menschen im Land gelten als Langzeitvertriebene.