Die Taliban haben eigener Angabe nach keine Opfer zu verzeichnen. Frankreich, Spanien und Großbritannien schließen die Außerlandesbringung ab.
90 Tote und 150 Verletzte: Das ist die blutige Bilanz der Anschläge vom Flughafen Kabul. Ein afghanischer Zweig der Miliz Islamischer Staat behauptet, die Taten verübt zu haben. Unter den Toten befinden sich auch 13 Mitglieder der US-Streitkräfte.
Ein Taliban-Sprecher bestritt Berichte, in denen es hieß, 28 Kämpfer der radikalislamischen Gruppierung seien ebenfalls ums Leben gekommen. Er sagte, die Explosionen hätten sich in einem von der US-Armee überwachten Gebiet ereignet, die Taliban hätten keine Opfer zu verzeichnen, sagte er.
Der Verkehr auf dem Flughafen Kabul hat nach den Anschlägen wieder an Fahrt aufgenommen. Spanien flog weitere 160 Menschen aus und hat die Außerlandesbringung damit beendet. Frankreichs Ministerpräsident Jean Castex hatte angekündigt, sein Land werde den Einsatz ebenfalls an diesem Freitag abschließen.
Albanien will bis zu 4000 Menschen aufnehmen
Auch auf dem Flughafen Tirana sind Flüchtlinge eingetroffen. Für sie ist die albanische Hauptstadt ein Zwischenhalt auf dem Weg in die Vereinigten Staaten, allerdings wird damit gerechnet, dass die Asylverfahren mehrere Monate in Anspruch nehmen. Albanien ist laut Ministerpräsident Edi Rama bereit, bis zu 4000 Menschen aufzunehmen.
Ein Militärflugplatz westlich der britischen Stadt Oxford war das Ende der langen Reise für einige Flüchtlinge. Sie waren über die Vereinigten Arabischen Emirate nach Großbritannien ausgeflogen worden.