Vergeltungsangriff der USA nach Terroranschlag von Kabul

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Copyright Staff Sgt. Victor Mancilla/AP
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Von euronews mit dpa
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Der Angriff erfolgte mit einer Drohne. Ein Planer der Terrormiliz IS soll getötet worden sein.

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In der afghanischen Hauptstadt Kabul bereiten die US-Truppen weitere Evakuierungen vor. Die Botschaft rief US-Bürger allerdings auf, das Gebiet rund um den Flughafen sofort zu verlassen. Sie befürchtet einen weiteren Anschlag. Die Lage sei nach dem jüngsten Selbstmordanschlag äußerst gefährlich - auch wenn die US-Soldaten die Lage im Griff hätten. 

Das US-Militär hat mit einem Vergeltungsangriff auf den tödlichen Terroranschlag in Kabul reagiert. Ein Planer des örtlichen Ablegers der Terrormiliz IS sei getötet worden. US-Präsident Joe Biden hatte nach der blutigen Attacke von Kabul Rache geschworen. Bei dem Terrorangriff am Flughafen waren am Donnerstag Dutzende Menschen getötet worden - darunter 13 US-Soldaten. "Wir werden nicht vergeben. Wir werden nicht vergessen. Wir werden euch jagen und euch dafür bezahlen lassen", hatte Biden kurz nach dem Anschlag gesagt. 

Einsatz der deutschen Bundeswehr beendet

Der Evakuierungseinsatz der Bundeswehr hingegen endete  am Donnerstag - nach elf Tagen. Die ersten deutschen Soldaten der Mission landeten am Freitagabend auf dem Fliegerhorst Wunstorf. Mit ihnen reisten unter anderem auch Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, nach Niedersachsen. Sie hatten die Soldaten im usbekischen Taschkent abgeholt. Auch die spanischen und französischen Streitkräfte haben ihre Evakuierungsmission inzwischen beendet.

Nach Angaben des Weißen Hauses flogen die USA und ihre Verbündeten seit dem Start der Evakuierungsmission in Kabul Mitte August rund 110 000 Menschen aus Afghanistan aus. Zuletzt seien am Freitag binnen zwölf Stunden 4200 Menschen evakuiert worden. Die US-Regierung ging davon aus, dass sich noch rund 500 ausreisewillige US-Amerikaner in Afghanistan aufhalten. Man stehe in direktem Kontakt mit ihnen und hunderten weiteren Staatsbürgern, die sich noch nicht entschieden hätten, ob sie das Land verlassen wollen, sagte ein Sprecher des Außenministeriums.

Kommen noch zivile Rettungsflüge ?

Deutschland hofft darauf, dass im Land verbliebene Ortskräfte und andere Schutzsuchende künftig auch mit zivilen Flugzeugen Afghanistan verlassen können. Offenbar warten noch rund 300 Deutsche und mehr als 10 000 Afghanen auf Ausreise nach Deutschland. Der Kommandeur des deutschen Evakuierungseinsatzes in Afghanistan, Jens Arlt, wagte am Freitagabend allerdings keine Prognose, wann der Flughafen von Kabul wieder zivile Flugzeuge abfertigen kann. Der zivile Teil auf der Südseite des Flughafens sei zerstört, sagte der Brigadegeneral nach der Rückkehr nach Deutschland.

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